idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.12.2001 08:17

Unternehmen fühlen sich über Schwerbehindertengesetz schlecht informiert

Dr. Thomas Pleil Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

    Vorurteile und fehlende Informationen bei Arbeitgebern sind noch immer die größte Hemmschwelle für die Integration von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt. Besondere Chancen, diese Probleme zu verringern, haben die Integrationsfachdienste, die nach dem neuen Schwerbehindertengesetz bei der beruflichen Integration und Rehabilitation von Personen mit Beeinträchtigungen neue und umfassende Aufgaben erhalten. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Forschungsgruppe der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Die Gruppe um Soziologie-Professor Rainer Greca hat in einer Studie die besten Vermittlungsstrategien für schwerbehinderte Menschen in Normalarbeitsverhältnisse untersucht.

    Demnach sind Menschen mit Handicaps mit den Leistungen der Integrationsfachdienste im Vergleich zu anderen Vermittlungseinrichtungen sehr zufrieden. Die Integrationsfachdienste beraten und betreuen sowohl Arbeitssuchende wie auch Unternehmen beim Eingliederungsprozess. Ferner akquirieren die Fachdienste Arbeits- und Ausbildungsplätze. Der Integrationsfachdienst in Bayern ist aufgrund einer Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung entstanden und sollte im Rahmen eines zweijährigen Modellversuchs neue Möglichkeiten, Konzepte und Strategien für die Vermittlung von schwerbehinderten Menschen in die Arbeitswelt entwickeln und anwenden.

    Deutlich wurde durch die Studie unter anderem auch, dass sich Unternehmen über das neue Schwerbehindertengesetz nicht ausreichend informiert fühlen. Zudem herrscht in den meisten Unternehmen unter anderem Unsicherheit über die Auswirkung spezifischer Behinderungen auf den Alltag wie auch finanzielle Hilfen zur Eingliederung oft nicht bekannt sind. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen befürchten häufig, dass die Einstellung von Mitarbeitern mit Handicaps Eingriffe und Kontrolle von außen nach sich zieht. Sind in einem Unternehmen jedoch bereits Behinderte beschäftigt, so wird mehrheitlich von positiven Erfahrungen berichtet.

    "Noch spielt die Vermittlung durch Arbeitsämter oder Integrationsdienste beim Zustandekommen eines Arbeitsverhältnisses eine relativ geringe Rolle", erläutert Greca. Deshalb sind die Ergebnisse der nun abgeschlossenen Studie in ein über 200seitiges "Praxishandbuch der erfolgreichen Akquisition" eingeflossen. In diesem Handbuch sind die besten Vermittlungsstrategien für Menschen mit Handicaps dargestellt worden. Der Integrationsfachdienst plant nun, dieses Praxishandbuch als Loseblattsammlung zu publizieren, um die Ergebnisse auch anderen Interessierten zur Verfügung zu stellen.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).