idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
04.09.1996 00:00

Wieviel Mathematik braucht der Mensch?

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Wieviel Mathematik braucht der Mensch?

    Deutsche Mathematiker-Vereinigung diskutiert an Universitaet Jena

    Sicher haben sich schon viele leidgepruefte Schueler und Eltern diese Frage gestellt, und sicher werden auch die ca. 800 Teil- nehmer aus Deutschland sowie die zahlreichen auslaendischen Gae- ste, die vom 15. bis 21. September 1996 zur Jahrestagung der Deutschen Mathematiker-Vereinigung in Jena erwartet werden, recht unterschiedliche Antworten auf diese Frage geben. So befasst sich eine der insgesamt 17 Sektionen mit Fragen der Di- daktik der Mathematik, in der Mathematiker, Didaktiker und Leh- rer nach neuen Wegen zur Verbesserung des Mathematikunterrichts suchen. Speziell Lehrerinnen und Lehrer erhalten an einem Fort- bildungstag Anregungen durch die Wissenschaftler. Es werden neuere mathematische Entwicklungen aus dem Bereich der Kryptolo- gie, d.h. der Verschluesselung und Entschluesselung von Nachrich- ten vorgestellt, die Tagungsteilnehmer diskutieren Probleme der diskreten Mathematik und damit der Verarbeitung grosser Daten- mengen mit dem Computer sowie Fragen der Zahlentheorie. Am Bei- spiel der linearen Algebra wird gezeigt, welche zentralen Ideen im Unterricht herausgearbeitet werden sollten. Schliesslich soll den Lehrern deutlich gemacht werden, wie man Faehigkeiten zum Loesen von Problemen vermitteln und verbessern kann. An einem Nachmittag haben dann Schueler die Moeglichkeit, selbst mathemati- sche Probleme zu loesen und ueber das Problemloesen nachzudenken.

    Bereits im Vorfeld der Tagung ist eine rege Diskussion zu Fragen im Gange, die auf der Tagung der Deutschen Mathematiker-Vereini- gung eine Rolle spielen werden. Prof. Dr. H.-J. Vollrath von der Universitaet Wuerzburg, der auch Mitglied des Praesidiums der Deut- schen Mathematiker-Vereinigung ist, hat mit einer Stellungnahme zur Frage "Wieviel Mathematik braucht der Mensch?" die Diskus- sion eroeffnet: "Der Mathematik-Unterricht ist in die Schlagzei- len geraten ... Auch die Mathematiker sehen mit Sorge, dass der Mathematikunterricht bei vielen Menschen Angst ausloest, junge Menschen scheitern laesst, vielen Lernenden ein falsches Bild von Mathematik vermittelt. Eine Ursache wird darin gesehen, dass der Mathematikunterricht zu stark auf das Loesen von Aufgaben statt auf das Verstehen von Beziehungen gerichtet ist. Angesichts der immer leistungsfaehigeren Computerprogramme, mit denen praktisch alle traditionellen Aufgaben aus dem Mathematikunterricht geloest werden koennen, ist es dringend erforderlich, die Akzente im Mathematikunterricht auf das Verstehen hin zu verlagern".

    Kontakt: Friedrich-Schiller-Universitaet Jena, Institut fuer Stochastik, Prof. Dr. Hans-Juergen Engelbert, Tel.: (03641)6 38650/38642, Fax: (03641)6 38601


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).