idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
14.01.2002 17:22

Bundesverdienstkreuz für Professor Dr. Hartmut Lichtenthaler

Dr. Elisabeth Zuber-Knost Presse und Kommunikation
Universität Karlsruhe (TH) - Forschungsuniversität.gegründet 1825

    Presseinformation
    Nr. 03/ 14.01.2002/ele

    Bundesverdienstkreuz für Professor Dr. Hartmut Lichtenthaler

    Ein Botschafter Deutschlands

    Für seine Verdienste um die Wissenschaft und die internationalen Beziehungen ist dem Pflanzenphysiologen Professor Dr. Hartmut Lichtenthaler das Bundesverdienstkreuz verliehen worden. Der baden-württembergische Wissenschaftsminister Peter Frankenberg überreichte Lichtenthaler die Auszeichnung am Montag im Gastdozentenhaus auf dem Campus. Mit seinem umfangreichen wissenschaftlichen Werk habe der 67-Jährige große Leistungen für das ganze Fach der Pflanzenphysiologie vollbracht, sagte Frankenberg. Professor Dr. Sigmar Wittig, der Rektor der Fridericiana, würdigte Lichtenthaler als "bedeutenden Lehrer und Forscher". Der Geehrte selbst gab sich bescheiden: "Ich habe nur Selbstverständliches getan". In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg habe er es als seine Pflicht gesehen, den Austausch unter Wissenschaftlern über Landesgrenzen hinweg mitzugestalten. So habe er Feindseligkeit und Misstrauen zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Sprache zerstreuen wollen: "Ich war Botschafter unseres Landes". Dies sei ihm nur dank der Unterstützung der Universität und des Engagements seiner Frau Regine möglich gewesen.

    Im März vergangenen Jahres wurde Lichtenthaler emeritiert. Der im badischen Weinheim geborene Vater von drei Kindern gehört zu den renommiertesten Forschern der Fridericiana. Die Karriere des studierten Pharmazeuten und Botanikers begann 1961 mit einem dreijährigen Forschungsaufenthalt in Frankreich und den USA. Dort arbeitete Lichtenthaler in der Gruppe um den Photosyntheseforscher Melvin Calvin, den frisch gekürten Nobelpreisträger für Medizin und Physiologie.

    1970 wechselte Lichtenthaler von der Universität Münster zur Universität Karlsruhe, wo er zum Ordinarius auf den pflanzenphysiologischen Lehrstuhl Botanik II berufen wurde. Lichtenthaler hat sich sofort für den Ausbau der Biologie und die Einrichtung des Diplomstudiengangs Biologie in Karlsruhe engagiert. Schon seit 1983 beschäftigte sich sein Lehrstuhl mit dem Waldsterben. Gemeinsam mit französischen Physikern in Straßburg entwickelte Lichtenthaler 1994 erstmals ein Gerät zur UV-Laser-induzierten Fluroreszenzbildanalyse von Pflanzen und Früchten. Mit dieser Methode kann man Nährstoffmangel und Parasitenbefall bei Pflanzen schon zu einem Zeitpunkt erkennen, da ihre Blätter noch grün sind und keine visuell erkennbaren Schäden zeigen.

    Weltweite Anerkennung in Fachkreisen erfuhr die Arbeitsgruppe Lichtenthaler zusammen mit einem französischen Kollegen 1995 bis 1998 durch die Aufklärung eines neuen Biosyntheseweges für Isoprenoide im Zellstoffwechsel der Pflanzen. Dies sorgte vor allem deshalb für Aufsehen, weil dieser Biosyntheseweg auch beim Malaria-Erreger vorkommt - an Malaria, der häufigsten Infektionskrankheit der Welt, sterben jährlich mehr als zwei Millionen Menschen.

    Als Botaniker und Pflanzenbiochemiker genießt Hartmut Lichtenthaler weltweite Anerkennung. Besonders wird sein langjähriges Engagement für die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit osteuropäischen Instituten gewürdigt. So erhielt der mehrmalige Ehrendoktor erst im Juli 2000 die Ehrenmedaille der ungarischen Pflanzenphysiologischen Gesellschaft für die Förderung der ungarischen Pflanzenphysiologen in den zurückliegenden drei Dekaden.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/Pressestelle/pi003.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).