Ein medizinhistorischer Meilenstein: Unter dem Titel „Urologen im Nationalsozialismus. Zwischen Anpassung und Vertreibung“ leistet die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) einen weiteren bedeutenden Beitrag zur Aufarbeitung ihrer Geschichte. Biografien von Tätern und Opfern werden dargestellt, die Entwicklung der Fachgesellschaft während und nach der Nazi-Diktatur durchleuchtet und auch der Umgang der beiden deutschen Staaten mit dieser Vergangenheit untersucht.
Die Vorstellung des neuen Doppelbandes „Urologen im Nationalsozialismus“ findet am 15. September 2011 im Rahmen der Eröffnungs-Pressekonferenz des 63. DGU-Jahreskongresses im Congress Center Hamburg (CCH) statt.
DGU-Archivar und Mit-Herausgeber Prof. Dr. Dirk Schultheiss: „Vor 1933 war ein Drittel der Urologen in Deutschland jüdischen Glaubens oder jüdischer Herkunft. Diese Ärzte wurden nach der nationalsozialistischen Machtübernahme aus ihren Positionen gedrängt und ins Exil oder in den Tod getrieben. Mit dem Bekenntnis der Deutschen Gesellschaft für Urologie zur Aufarbeitung ihrer Geschichte werden diesen Berufskollegen ihre Namen und die ehrende Erinnerung zurückgegeben.“
Seit 2009 haben zwölf Autoren - Medizinhistoriker und Urologen aus Deutschland, Österreich und den USA – in einem von der DGU initiierten Forschungsprojekt bislang unberührte Themen und Aspekte der NS-Zeit bearbeitet. Möglich wurde dies, da nach der deutschen Wiedervereinigung zahlreiche bis dahin unzugängliche einzigartige Dokumente erstmals zur Verfügung standen. Die Veröffentlichung des Doppelbandes „Urologen im Nationalsozialismus“ betrachten DGU und Herausgeber nicht als Abschluss der Aufarbeitung der Vergangenheit, sondern als Ausgangspunkt für weitere Forschungsarbeiten.
Die Eröffnungs-Pressekonferenz des 63. DGU-Kongresses beginnt am Donnerstag, 15. September 2011, 13.15 Uhr, Saal 7, 1. OG des CCH. Im Anschluss stehen neben Prof. Dr. Schultheiss weitere Mit-Herausgeber, darunter Dr. Friedrich Moll M.A., Vorsitzender des DGU-Arbeitskreises Geschichte der Urologie und Kurator des DGU-Museums, zum Gespräch und Besuch der historischen Ausstellung vor Ort zur Verfügung.
Kongress-Akkreditierung und Anmeldung zur Eröffnungs-Pressekonferenz unter:
www.otseinladung.de/event/ea4daf8604
oder
www.dgu-kongress.de
Weitere Informationen:
DGU-Kongress-Pressestelle
Bettina-Cathrin Wahlers
Sabine Martina Glimm
Stremelkamp 17
21149 Hamburg
Tel: 040 - 79 14 05 60
Fax: 040 - 79 14 00 27
Mobil: 0170 - 48 27 28 7
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie, Medizin, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Forschungsprojekte, Pressetermine
Deutsch
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