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30.01.2002 15:07

Erfolgreicher Abschluss des Kurses für arbeitslose Akademikerinnen

Dr. Bärbel Adams Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Eine junge Professorin der Leipziger Universität hatte mit einem bundesweit einmaligen Projekt arbeitslosen Akademikerinnen wieder eine Chance für einen Berufseinstieg geben wollen. Mit viel Engagement schaffte sie es, dass 22 von 26 Kursteilnehmerinnen beruflich wieder eine Chance bekamen. Das ist absolute Spitze für berufseingliedernde Maßnahmen. Deshalb startet sie ab 1. März einen neuen Kurs - jetzt dürfen auch fünf Männer teilnehmen.

    Vom 1. Januar bis 31. Dezember 2001 absolvierten insgesamt 26 arbeitslose Akademikerinnen der Studiengänge Medizin, Biochemie, Chemie und Biologie einen EU-geförderten Kurs am Institut für Pathologie der Universität Leipzig mit dem Ziel, im Berufsleben wieder Fuß zu fassen. PD Dr. Andrea Tannapfel hatte seinerzeit diesen Kurs mit einem bundesweit einmaligen Konzept in die Wege geleitet.

    Um es vorwegzunehmen: der Akademikerinnenkurs war ein voller Erfolg. 22 von den insgesamt 26 Frauen haben, z. T. noch während des Kurses, wieder Arbeit gefunden. Einige sind an der Universität geblieben, einige arbeiten jetzt an anderen wissenschaftlichen Einrichtungen, einige sind in die Wirtschaft gegangen. Manche teilen sich einen Arbeitsplatz, um Beruf und Familie besser unter einen Hut bringen zu können. Was viele nach diesem Kurs bewegt, spricht Dr. Kristina Sass, Jahrgang 1949 und eine der ältesten Teilnehmerinnen des Kurses, aus: "Der Kurs war eine Riesenchance, die man nutzen mußte."

    Dr. Sass war nach Biologie-Studium, Promotion und anschließender Berufstätigkeit am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg mit ihrem Mann zunächst für fünf Jahre nach Amerika gegangen und sich seitdem vor allem ihren zwei Kindern und dem Haushalt gewidmet. 1998 zog die Familie nach Leipzig um, wo ihr Mann seit 1996 das Fachgebiet Genetik an der Universität Leipzig vertritt. Die Kinder sind inzwischen erwachsen und sie trug sich mit dem Gedanken wieder berufstätig zu werden. "Aber ein Wiedereinstieg ins Berufsleben ist nach einer solchen Unterbrechung sehr schwierig", meint sie. So kam Ihr der Kurs sehr gelegen, von dem sie aus den Medien erfahren hatte. "Es war mir sofort klar, dass ich teilnehmen wollte, um wieder Anschluß zu gewinnen." Das bezieht Dr. Sass keinesfalls nur auf die fachliche Qualifizierung, obwohl diese nicht zu unterschätzen sei. "Die Eigeninitiative und Aktivität, die man durch die Kursteilnahme bewiesen hat, erhöhte die Chancen, einen Arbeitsplatz zu bekommen beträchtlich", ergänzt sie. Sie nutzte eines Ausschreibung des Interdisziplinären Zentrums für Klinische Forschung der Universität Leipzig und arbeitet jetzt am Institut für Anatomie , dessen Chefin, Prof. Dr. Katharina Spanel-Borowski, sich besonders darüber freute, dass sie mit Hilfe von Drittmitteln einer Kollegin nach einer familiären Pause wieder den Eintritt ins Berufsleben ermöglichen konnte.

    Das neue Lebensgefühl, was die Frauen durch den Kurs finden konnten, ist für Frau Dr. Tannapfel einer der interessantesten Nebeneffekte des Kurses. Aber dieser brachte noch mehr: "Wir haben den Frauen Zugang zu den neuesten Techniken und Geräten geboten. Auch theoretisch konnten sie wieder Anschluß gewinnen. Sie haben aber auch Zugang zu einem ganz neuen Netzwerk sozialer Beziehungen gefunden, die viele von ihnen auch in ihrer zukünftigen Arbeit nutzen können."

    Aber auch für Dr. Tannapfel brachte der Kurs nicht nur Arbeit, sondern ebenfalls einen Gewinn, vor allem an sozialer Kompetenz, wie sie sagte. Wenn Prof. Christian Wittekind, Direktor des Institutes für Pathologie der Uni Leipzig, zu Beginn des Kurses Frau Tannapfel ermahnte, dass bitte ihre Arbeit am Institut darunter nicht leiden dürfe, so ist er jetzt eines Besseren belehrt: "Frau Tannapfel mußte im Kurs große Führungsqualitäten beweisen. Sie hatte nicht nur Seminare und Praktika zu managen, sondern sie war auch Ansprechpartnerin für alle Sorgen der Kurs-Teilnehmerinnen. Ohne ihr außergewöhnliches Engagement wäre der Kurs niemals so erfolgreich verlaufen. Davon profitiert jetzt unser ganzes Institut."

    Aber nicht nur der Chef war sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Auch die Auftraggeber und Finanziers von Seiten der Europäischen Union waren beeindruckt vom positiven Ergebnis. Sie haben gleich einen Anschlusskurs genehmigt, an dem nun auch fünf Männer teilnehmen dürfen. Der Kurs beginnt am 1.März 2002 und arbeitslose Akademierinnen und Akademiker aus der Medizin, der Biologie, der Biochemie und der Chemie, die gern wieder in den Beruf einsteigen wollen, können sich ab sofort bewerben. Ansprechpartnerin ist wieder Frau Prof. Andrea Tannapfel, Institut für Pathologie, Liebigstraße 26, 04103 Leipzig. Telefon: 0341 97 15036, e-mail: tana@medizin.uni-leipzig.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-leipzig.de/presse2000/tannapfel.htm


    Bilder

    Prof. Dr. Andrea Tannapfel im Labor
    Prof. Dr. Andrea Tannapfel im Labor

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Andrea Tannapfel im Labor


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