Genauere Diagnosen, bessere Therapien, Medikamente mit weniger Nebenwirkungen und dabei auch noch Kosten sparen – das sind die prominentesten Hoffnungen, die sich mit der „individualisierten Medizin“ verbinden. Unter diesem Schlagwort werden medizinische Maßnahmen zusammengefasst, die auf der Grundlage von genetischen Analysen und in Verbindung mit weiteren individuellen Lifestyle-Daten (Alter, Lebensgewohnheiten etc.) passgenau auf den einzelnen Patienten zugeschnitten werden.
Mit dieser Zukunftsvision der Gesundheitsversorgung und ihren ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten befassen sich vom 25. bis 29. September Nachwuchswissenschaftler aus den Bereichen von Medizin, Biologie, Ethik, Sozialwissenschaften, Jura, Philosophie und Theologie im Rahmen einer Tagung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert mit insgesamt rund 56.000 Euro für ein Jahr das Forschungsprojekt an der FAU.
„Ob die individualisierte Medizin die mit ihr verknüpften Versprechen einlösen kann, wird sich erst in Zukunft erweisen“, erläutert Projektleiter Prof. Dr. Peter Dabrock, der die Professur für Systematische Theologie und Ethik an der FAU innehat. „Allerdings genügt allein die Vision, um einerseits hochfliegende Hoffnungen und andererseits tiefgehende Skepsis auszulösen. Wir wollen uns daher dem Thema zunächst in einer wissenschaftlichen Tagung unter dem Titel ‚Individualisierte Medizin zwischen Hype und Hope‘ nähern.“
Da Gesundheit ein Thema ist, das alle betrifft und interessiert, wollen es die Erlanger Ethiker aber nicht bei akademischen Debatten bewenden lassen. „Wir werden gezielt den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit suchen und laden ausdrücklich interessierte Bürgerinnen und Bürger ein, mit uns während eines Szenarien-Workshop am 26.01.2012 zu diskutieren“, kündigt Peter Dabrock an. Während des Szenarien-Workshops werden international anerkannte Experten gemeinsam mit der interessierten Öffentlichkeit debattieren, wie sich die individualisierte Medizin entwickeln könnte und welche Chancen sich dabei ergeben und welche Probleme sich stellen.
Weitere Informationen für die Medien:
Matthias Braun/Dr. Jens Ried
Tel.: 09131/85-26078
matthias.braun@theologie.uni-erlangen.de
jens.ried@theologie.uni-erlangen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Medizin, Philosophie / Ethik, Recht, Religion
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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