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19.02.2002 13:50

65. Geburtstag Prof. Hausteins

Dr. Bärbel Adams Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Die 113. Tagung der Sächsischen Gesellschaft für Dermatologie e.V. steht ganz im Zeichen des 65. Geburtstages von Prof. Uwe-Frithjof Haustein, der 27 Jahre Direktor der Universitätshautklinik Leipzig war und am 20. Februar seinen 65. Geburtstag feiert. Referate über entzündliche Hauterkrankungen, Infektionskrankheiten der Haut und Hautkrebs reflektieren die vielfältigen Interessen des Jubilars. Mitarbeiter der Klinik steuern in der Diskussion ausgefallene oder problematische Krankheitsbilder bei und komplettieren damit das klinische und wissenschaftliche Spektrum.

    Die Referenten aus ganz Deutschland und Österreich stammen sowohl direkt aus der Haustein'schen Klinik, als auch der Praxis, von Berufsverbänden der Dermatologen, aus anderen Hautkliniken und von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften.

    Uwe-Frithjof Haustein ist gebürtiger Dresdner, wo er auch zur Schule ging und als Knabe im Kreuzchor sang. Medizin studierte er in Leipzig und Dresden. Nach seiner Promotion war er zunächst im allgemeinmedizinischen und chirurgischen Bereich tätig, wandte sich dann aber bald der Dermatologie zu. Von Dresden ging er 1967 an die Hautklinik der Friedrich-Schiller-Universität Jena und habilitierte sich hier mit dem Thema "Physiologie und Pathologie der lokalen Fibrinolyse gesunder und kranker Haut". 33jährig wurde er stellvertretender Direktor der Hautklinik der Berliner Charité, fünf Jahre später Direktor der Universitätshautklinik Leipzig, obwohl er erst ein Jahr darauf, 1976, seinen Ruf als ordentlicher Professor für Dermatologie und Veneralogie erhielt.

    Unter Haustein entwickelte sich die Leipziger Universitätshautklinik zu einem Zentrum der Immundermatologie, insbesondere der Autoimmunkrankheiten und der Wundheilung. Seine größten wissenschaftlichen Erfolge verdankt er seinen Untersuchungen zur quarzinduzierten Sklerodermie, einer Krankheit, unter der insbesondere Steinbrucharbeiter litten. Noch heute bedauert er es zutiefst, dass die Anerkennung dieser Form der Sklerodermie als Berufskrankheit ausblieb. Der Patient stand für Haustein stets im Mittelpunkt seines Wirkens. Seine Forschung zielte darauf ab, geprüfte Ergebnisse so schnell wie möglich in die Praxis umzusetzen.

    Die Produktivität seiner Forschung kommt wohl am besten in insgesamt 669 Publikationen, fast 1000 Vorträgen und Abstracts, sowie 41 Monografien zum Ausdruck. Vier große Forschungsvorhaben wurden seit 1990 an seiner Klinik gefördert. Die Sächsische Akademie der Wissenschaften fördert sein Projekt "Umwelt-induzierte Fibrose", die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Projekte "Einfluss von Quarzpartikeln auf den Stoffwechsel von Fibroblasten und Endothelzellen" sowie "Einfluss von Siliziumdioxid auf den Stoffwechsel und dessen Regulation in humanen dermalen Fibroblasten in Wechselwirkung mit Endothelzellen und mononukleären Zellen". Innerhalb des Graduiertenkollegs "Molekular- und Zellbiologie des Bindegewebes" wird sein Projekt zur "Vergleichenden Charakterisierung von humanen Stroma- und Normalhautfibroblasten" und von der Sandoz-Stiftung das Projekt "Einfluss von Cyclosporin A auf die differentielle Genexpression von Granulationsfibroblasten im Verlauf der Wundheilung" gefördert.

    Stolz ist Prof. Haustein darauf, dass es in den 27 Jahren seiner Direktorentätigkeit "nie ernsthafte Querelen" unter seinen Mitarbeitern gab. In seinen morgendlichen Besprechungen mit den Ärzten wurden sowohl fachliche als auch menschliche Probleme geklärt. Insgesamt 17 Ärzte und Naturwissenschaftler seiner Klinik konnten sich unter seiner Anleitung habilitieren und in Wissenschaft und Klinik verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen. Unzählige Nachwuchswissenschaftler und Studenten erhielten von Prof. Haustein ihre dermatologische Ausbildung. "Die Studenten schätzten besonders seine analytische Herangehensweise, die es ihnen ermöglichte, den Lehrstoff schnell zu erfassen und einzuordnen", betonte der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Joachim Mössner.

    Mössner verwies auch auf die ärztliche und wissenschaftliche Wirksamkeit Prof. Hausteins über Deutschlands Grenzen hinaus. So weilte er zu Forschungsaufenthalten, medizinischer Hilfeleistung und zu Vorträgen in Rußland, Polen, Mazedonien, Äthiopien, Palästina, Israel, Japan, im Sudan, im Baltikum und in den USA. Haustein ist Ehrenmitglied in der Polnischen, Britischen, Bulgarischen, Tschechoslowakischen, Niederländischen, Ungarischen, Norwegischen und Russischen Dermatologischen Gesellschaften.

    Nach seinem anstrengenden, manchmal an die Grenzen seiner Kraft gehenden beruflichen Tätigkeit, wird sich Prof. Haustein nun verstärkt seiner Familie widmen können. Seine Frau, Dr. Brunhilde Haustein, die viele Jahre als kommissarische Leiterin der Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum tätig war, geht nun ebenfalls in Rente. Für Trubel wird trotzdem gesorgt sein: Die Hausteins haben eine einjährige Enkeltochter.


    Bilder

    Prof. Dr. Uwe-Frithjof Haustein
    Prof. Dr. Uwe-Frithjof Haustein

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Uwe-Frithjof Haustein


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