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26.02.2002 14:46

Pädagogische Perspektiven für das "Projekt der Aufklärung"

Thomas Wenzel M. A. Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Mit einer Tagung zum Thema "Die aufgegebene Aufklärung" am Freitag, 1. März, und Samstag, 2. März 2002 verabschiedet das Institut für Pädagogik Prof. Dr. Wolfgang Sünkel, seit 1971 Lehrstuhlinhaber für Pädagogik an der Universität Erlangen-Nürnberg. Die Tagung in der Erlanger Orangerie versteht sich dabei nicht als Bilanzierungsveranstaltung, sondern als Auftakt, das Projekt der Aufklärung im Sinne des Geehrten fortzusetzen.

    Für viele ist das vor über zweihundert Jahren begonnene Projekt der Aufklärung umstritten oder gar endgültig gescheitert. Enttäuscht wird registriert, wie die Hoffnung auf eine vernünftige Ausgestaltung des Zusammenlebens durch Fanatismus, Roheit und Barbarei erschüttert wird. Andererseits wird das Scheitern auch als eigentliche Befreiung des Menschen erlebt - diesmal aus ganz anderen Zwängen. Durch die Macht der Vernunft seien nämlich emotionale, intuitive und kreative Potentiale des Denkens und Handelns systematisch vernachlässigt und verdrängt worden. Enttäuschung und Erleichterung verstellen jedoch gleichermaßen den Blick auf das eigentliche Problem: Aufklärung, Vernunft und Emanzipation können stets in ihr Gegenteil verkehrt werden. Dies ist nicht nur eine bittere historische Erkenntnis, sondern zugleich eine Einsicht der Vernunft in ihre eigenen Grenzen.

    Für die Pädagogik ergeben sich neue Aufgaben. Idee und Vorstellung von ihr lassen sich nur als Vernunftbegriff denken. Geht die Aufklärung verloren, kommt der Pädagogik ihr Sinn abhanden. Denn allein Kants kategorischer Imperativ beziehungsweise dessen Weiterentwicklungen bezeichnen den Anspruch der Pädagogik adäquat.

    In den Vorträgen der Tagung sollen vor diesem Hintergrund an neuralgischen Punkten in Geschichte und Gegenwart die Möglichkeiten und Grenzen von Aufklärung realistisch und nüchtern bestimmt und Perspektiven für eine moderne Pädagogik aufgezeigt werden.

    Die Vorträge im einzelnen:

    Freitag 1. März 2002

    10.00 - 10.45 Uhr
    Eckart Liebau (Dekan der Philosophischen Fakultät I)
    Laudatio

    11.00 - 12.00 Uhr
    Christoph Lüth (Universität Potsdam)
    Die Aufklärung der Sophisten als Traditionsbruch und Reaktionen Platons - Zum Beginn der Erziehungstheorie in der griechischen Aufklärung

    13.15 - 14.15 Uhr
    Käte Meyer-Drawe (Universität Bochum)
    "Sklaverei und Tändelei". Kant zu den Grenzen von Erziehung und Bildung

    14.15 - 15.15 Uhr
    Wolfgang Sünkel (Universität Erlangen-Nürnberg)
    Aufklärung und bürgerliche Gesellschaft

    15.45 - 16.15 Uhr
    Alfred Langewand (Universität Flensburg)
    Hölderlins "Sokrates und Alcibiades" bei Herbart - Druckfehler und Erinnerungslücken

    16.45 - 17.45 Uhr
    Helmut Heid (Universität Regensburg)
    Kann man zur Verantwortlichkeit erziehen?

    Samstag, 2. März 2002

    9.15 - 10.15 Uhr
    Eva Matthes (Universität Augsburg)
    Die aufgegebene Aufklärung: Höhere Schulen im NS-Staat

    10.15 - 11.15 Uhr
    Caroline Hopf (Universität Erlangen-Nürnberg)
    "Bey so aufgeklärten Zeiten..." - Zur Erziehung Wolfgang Amadeus Mozarts

    11.30 - 12.00 Uhr
    Michael Winkler (Universität Jena)
    Drei Worte zur Zukunft

    Organisation und Moderation: Johanna Hopfner und Michael Winkler

    Weitere Informationen:
    PD Dr. Johanna Hopfner
    Institut für Pädagogik der Universität Erlangen-Nürnberg
    Tel.: 09131/ 85 -22337
    johanna.hopfner@rzmail.uni-erlangen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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