Ist die Karibik – als Archipel, als Ansammlung von zahlreichen unabhängigen, aber miteinander verknüpften Inseln – ein prädestinierter Ort für die Entstehung von produktiven Kulturtheorien des Zusammenlebens? Diese Frage steht im Zentrum einer internationalen Tagung, die am 9. und 10. Dezember 2011 an der Universität Potsdam stattfindet. Dabei beleuchten Kulturwissenschaftler, auf welche Weise aus der Karibik stammende Denkmodelle des Zusammenlebens weltweit rezipiert werden.
Kulturtheoretische Konzepte, die ein Zusammenleben in Frieden und Differenz programmatisch zu fassen versuchen, werden als Antwort auf eine missglückte Etikettierung von Multikulturalismus oder als Absage an einen essentialistischen Identitätsbegriff entwickelt. Besonders die Karibik hat sich in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich zu einem der privilegierten Orte für die Theorieproduktion emporgeschwungen. In verschiedenen Diskursen wurde das vielfältige Zusammenleben auf den Inseln dieses Archipels und seiner Diaspora in den Blick genommen. Dabei stellt sich immer wieder die Frage, wie ethnische Differenz zu fassen ist, ohne in Essentialismen zurückzufallen.
Unter dem Titel „Die Karibik als Paradigma: Convivencias/Coincidencias“ beleuchten Kulturwissenschaftler auf der Tagung die Karibik als Paradigma, das heißt, als prädestinierten Ort für Theorieproduktion. Dabei fragen sie, inwiefern Konzepte von dort in welchen anderen Regionen oder gar weltweit rezipiert, kritisch hinterfragt und neu profiliert wurden. „Die Karibik ist ein wahres Kaleidoskop kolonialer Dynamiken. Wie in einem Brennglas lassen sich die Folgen des Kolonialismus bis heute auf engem Raum vergleichend in den Blick nehmen“, so Dr. Gesine Müller, Leiterin der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe „Transkoloniale Karibik“. Gemeinsam mit Prof. Dr. Ottmar Ette, Dr. Anne Kraume und PD Dr. Werner Mackenbach hat sie die Tagung organisiert, auf der mit dem Buch „Trans(it)Areas. Convivencias en Centroamérica y el Caribe“ der erste Band der neu begründeten Reihe „Potsdamer inter- und transkulturelle Texte (POINTE)“ vorgestellt wird.
Hinweis an die Redaktionen:
Zeit: 09./10.12.2011; 09.12.: 14:00–20:00 Uhr; 10.12.: 09:00–18:30 Uhr
Ort: Campus Am Neuen Palais, Am Neuen Palais 10, 14469 Potsdam, Haus 8, Foyer
Kontakt: Dr. Gesine Müller (Leiterin der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe „Transkoloniale Karibik“ (DFG)), Telefon: 0331/977-4205, E-Mail: gesine.mueller@uni-potsdam.de
http://www.uni-potsdam.de/romanistik/ette/ette/veranstaltungen/11-12-09+10.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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