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19.03.2002 12:56

Neue Therapie bei Heuschnupfen?

Jutta Reising Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Pollenallergiker sehen dem Frühlingsbeginn mit gemischten Gefühlen entgegen. Denn die Freude über die blühenden Bäume wird bei ihnen durch ihre allergische Reaktion auf die Pollen überschattet. Die Sommermonate wiederum werden Menschen verleidet, die überempfindlich auf Gräser- oder Getreidepollen reagieren. In den letzten Jahren ist die Zahl der Pollenallergiker stetig gestiegen. Experten gehen davon aus, dass derzeit 15 Prozent der Bevölkerung unter "Heuschnupfen" leiden. Neue Behandlungsmöglichkeiten speziell bei Graspollenallergie werden derzeit an der Hautklinik des Universitätsklinikums Münster (UKM) untersucht.

    Eine wirksame Behandlung der Pollenallergie stellt in der Tat eine große Herausforderung dar. Denn Heuschnupfen ist in der Regel mehr als ein "bisschen" Naselaufen, Niesreiz, Augentränen, Augenrötung und Juckreiz an Augen und Nase. Eine Allergie bedeutet vielmehr eine Entzündung. Viele Patienten fühlen sich krank, sind in ihrem Allgemeinbefinden eingeschränkt und leiden unter Schlaflosigkeit und Leistungsminderung. Eine besondere Gefahr führ Allergiker liegt in der Entwicklung eines Asthmas. Statistisch gesehen bekommt etwa jeder dritte Patient mit Heuschnupfen auf Dauer ein allergisches Asthma.

    Prinzipiell wäre den Allergikern am besten zu helfen, indem sie die jeweiligen Allergene meiden. Dies ist aber für viele Allergene nicht möglich. Mit verschiedenen Antiallergika stehen Medikamente zur Verfügung, mit denen sich die Symptome bei den meisten Patienten ausreichend unterdrücken lassen. Eine spezifische Immuntherapie, die so genannte Hyposensibilisierung, ist aber derzeit die einzige Behandlung, mit der erreicht werden kann, dass Patienten wieder dauerhaft unempfindlich gegen ihr Allergen werden und später keine Medikamente mehr nehmen müssen. Bei einer Hyposenisibilisierung erhalten die Betroffenen in der Regel über mehrere Jahre Spritzen, die das Allergen enthalten.

    Bei der neuen Behandlungsmöglichkeit, die derzeit an der Hautklinik des UKM untersucht wird, kann auf das jahrelange Spritzen verzichtet werden. Stattdessen werden die Allergene in Tropfenform oder als Tablette unter die Zunge genommen. Obgleich die Wirksamkeit solcher Behandlungen erwiesen ist, ist bislang nicht bekannt, ob diese als "sublinguale Therapie"
    bezeichnete Behandlung ebenso gut wirkt wie die klassische Hyposensibilisierung. Dies soll jetzt am Beispiel der Graspollen-Allergie an der münsterschen Hautklinik untersucht werden.

    Die Hautklinik sucht derzeit Patienten mit einer nachgewiesenen Graspollen-Allergie, die sich an der Überprüfung der neuen Behandlung beteiligen möchten. Voraussetzung ist, dass die Teilnehmer in den Monaten Mai bis Juli an Heuschnupfen leiden und über 18 Jahre alt sind. Ausgeschlossen sind Frauen während er Schwangerschaft und Stillzeit sowie Patienten mit Neurodermitis. Interessierte sollten sich mit der Hautklinik des UKM in Verbindung setzen: Telefon: 0251/83 5 65 06 (8 bis 13 Uhr) oder 0160/82 03 166 bzw. 01777/25 33 922 (montags bis mittwochs 9 bis 15 Uhr oder E-Mail: Allergologie@mednet.uni-muenster.de


    Weitere Informationen:

    http://medweb.uni-muenster.de/institute/derma/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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