idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.04.2002 14:47

Großes Schilddrüsenscreening am Universitätsklinikum Leipzig

Dr. Bärbel Adams Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    97 Millionen Europäer haben eine vergrößerte Schilddrüse, von den Medizinern Struma genannt. 141 Millionen Menschen in Europa sind dem Risiko ausgesetzt, an einer durch Jodmangel ausgelösten Funktionsstörung der Schilddrüse zu erkranken. Struma, Schilddrüsenknoten, bei Kindern verzögerte geistige Entwicklung, Unfruchtbarkeit, erhöhte Säuglingssterblichkeit sind die möglichen Folgen.

    97 Millionen Europäer haben eine vergrößerte Schilddrüse, von den Medizinern Struma genannt. 141 Millionen Menschen in Europa sind dem Risiko ausgesetzt, an einer durch Jodmangel ausgelösten Funktionsstörung der Schilddrüse zu erkranken. Struma, Schilddrüsenknoten, bei Kindern verzögerte geistige Entwicklung, Unfruchtbarkeit, erhöhte Säuglingssterblichkeit sind die möglichen Folgen. Dabei kann man mit vorbeugenden Maßnahmen schon viel dagegen tun.

    Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass jodhaltiges Speisesalz das erste Mittel der Wahl ist, wenn auch nicht ausreichend. Sind bereits Jodmangelerscheinungen eingetreten, muss möglichst frühzeitig mit einer Therapie begonnen werden, um die gefährlichen Spätfolgen zu vermeiden. Hier setzt die Screening-Aktion an, die derzeit am Universitätsklinikum Leipzig läuft und von der Schilddrüseninitiative Pappillon e. V. (d.h. Schmetterling, nach der Form der Schilddrüse), initiiert wurde sowie von der Medizinischen Klinik III in der Philipp-Rosebtahalstr. 27, 2. Etage, durchgeführt wird. Prof. Dr. Ralf Paschke, Direktor der Medizinischen Klinik III, hält es für wichtig, dass möglichst viele Menschen über Ursachen, Folgen, prophylaktische und therapeutische Möglichkeiten einer Schilddrüsenerkrankung aufgeklärt werden. Außerdem wird generell das Problem "Schilddrüsenerkrankung" ins Bewußtsein aller gerufen.

    Das Screening beginnt mit einer Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse. Dann füllen die Probanden Fragebögen hinsichtlich ihrer Ernährungsgewohnheiten aus und geben eine Urinprobe zur Jodbestimmung ab. Jeder Teilnehmer bekommt am Ende einen genauen Befund. Wenn ein Knoten, eine Zyste oder ein Struma vorliegt, wird den Betroffenen angeraten, den Hausarzt aufzusuchen und das Problem weiter abklären zu lassen sowie therapeutische Maßnahmen einzuleiten.

    Wie wichtig das Screening ist, zeigt das Ergebnis: Von den bisher 200 Leipziger Teilnehmern fielen 70 mit Unregelmäßigkeiten auf! Das bestätigt das Ergebnis aller bisherigen Untersuchungen, die ausgehend von der Pappillon-Initiative bisher deutschlandweit durchgeführt wurden: Von 55 000 Teilnehmern wurden bei ca. 35 % aller Probanden krankhafte Veränderungen der Schilddrüse festgestellt, aber nur 10 % von ihnen befanden sich diesbezüglich bereits in ärztlicher Behandlung. "Wenn die Krankheit sich erst in deutlichen Symptomen bemerkbar macht, wird die Behandlung teuer", so Prof. Paschke. 1,15 Milliarden Euro müssen die Krankenkassen jährlich für Struma-Operationen, Radio-Jod-Therapie und Medikamente ausgeben. Nur ein Zehntel davon, nämlich 115 Millionen Euro, würden Jod-Tabletten kosten, die, prophylaktisch eingenommen, den Bedarf unseres Oganismus an Jod abdecken könnten.

    Das Schilddrüsenscreening, an dem alle Mitarbeiter des Universitätsklinikums teilnehmen können, soll noch bis 19.4. 2002 laufen. Im Moment gibt es Überlegungen, in das Screening auch Mitarbeiter der Universität Leipzig und Studenten einzubeziehen. Anmeldungen sind täglich von 8.00 bis 16.00 Uhr unter der Telefonnummer: 0341 97 13 116 möglich.

    weitere Informationen: Dr. V. Brauer
    Telefon: 0341 97 13116



    Dr. Bärbel Adams


    Weitere Informationen:

    http://www.schilddruese.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).