upm-Pressemitteilung der Universitaet Muenster 339/97 - 16. September 1997
Innenstaedte beleben Bundesbauminister Toepfer an der Universitaet Muenster
Lebendige Innenstaedte, in denen nicht nur gearbeitet und eingekauft sondern auch gewohnt wird, sind das Ziel von Bundesbauminister Klaus Toepfer. Beim 8. Muensteraner Wohnungswirtschaftlichen Gespraech an der Westfaelischen Wilhelms-Universitaet kuendigte er am Dienstag (16. September 1997) eine verstaerkte Foerderung des Mietwohnungsbaus in Innenstaedten an.
Minster Toepfer, der die Tagung in Muenster mit einem Referat ueber "Wohnungspolitik in Zeiten leerer Haushaltskassen" eroeffnete, zog eine positive Bilanz der Wohnungspolitik beim Aufbau in den neuen Laendern. Der Bund habe seit 1990 den Laendern allein fuer den sozialen Wohnungsbau Finanzhilfen in Hoehe von fast 23 Milliardens Mark zur Verfuegung gestellt. Durch diese Gelder und die Landesmittel seien rund 870.000 zusaetzliche Sozialwohnungen neu geschaffen worden. Insgesamt seien in den letzten drei Jahren jeweils rund 600.000 neue Wohnungen in Ost und West entstanden. Fuer das laufende Jahr rechne er mit 500.000 neuen Wohnungen.
Mit der Entspannung auf vielen Wohnungsmaerkten verlangsamt sich auch der Anstieg der Mieten: Nach Angaben von Minister Toepfer kletterten die Mieten von Januar bis August dieses Jahres in den alten Laendern nur noch um 2,8 Prozent und in den neuen Bundeslaendern um 3,2 Prozent. Im vergangenen Jahr lagen die Steigerungsraten noch bei 6,8 Prozent in Ostdeutschland und 2,9 Prozent im Westen.
Aufgrund dieser "erfolgreichen Bilanz", aber auch angesichts der notwendigen Konsolidierung der oeffentlichen Kassen, sei es nun Ziel der Bundesregierung, bedarfsorientiert zu foerdern. Es gelte, gezielt die Gruppen zu unterstuetzen, die sich nicht selbst am Wohnungsmarkt versorgen koennten. Dabei erhalte die Nutzung der Wohnungsbestaende , vor allem in den Innenstaedten, fuer die soziale Wohnraumversorgung einen hoeheren Stellenwert. Toepfer: "Ziel der Bundesregierung sind nicht nur sozial ausgewogene Bewohnerstrukturen in allen Wohngebieten, sondern auch lebendige Innenstaedte!"
Der Direktor des die Tagung ausrichtenden Instituts fuer Siedlungs- und Wohnungswesen der Universitaet Muenster, Prof. Dr. Ulrich van Suntum, forderte eine "weitgehende UEberfuehrung des Wohnungsmarktes in die normalen Mechanismen von Angebot und Nachfrage" und die Abschaffung aller Steuervorteile und Finanzhilfen fuer den Wohnungsbau. An ihre Stelle sollte allein das Wohngeld treten, ergaenzt allenfalls durch einen reformierten sozialen Wohnungsbau fuer besondere Problemgruppen. Zumindest der Bund sollte sich nach Ansicht des muensterschen Wirtschaftswissenschaftlers aus jeder Form der direkten Subventionierung des Wohnraums zurueckziehen. Prof. van Suntum: "Das Bundeswohnungsministerium koennte und sollte sodann aufgeloest werden!"
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Wirtschaft
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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