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29.04.2002 16:55

Glanzzeit in der Antike: Aquileia

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Wer mit dem Auto sein Urlaubsziel im nördlichen Adriaraum ansteuert, fährt meist achtlos an ihr vorbei, obwohl sie zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Antike überhaupt zählt und von der UNESCO deswegen zum Weltkulturerbe erklärt worden ist: die heute kleine, in der Antike aber große und wichtige italienische Stadt Aquileia. Die wechselvolle Geschichte von Aquileia erzählt eine Ausstellung, die vom 2. bis 16. Mai und nach der Pfingstpause vom 26. Mai bis 30. Juni im Fürstenberghaus der Westfälischen Wilhelms-Universität am münsterschen Domplatz gezeigt wird.

    Die geografisch und daher strategisch günstige Lage zwischen Udine und Triest am Schnittpunkt der antiken Verkehrswege zwischen Italien und den Provinzen im Donau- und Balkanraum begünstigte den raschen Aufstieg der im Jahr 181 v. Chr. gegründeten Stadt Aquileia zu einer der größten Metropolen des antiken Italien. Man nimmt an, dass die Stadt in der römischen Kaiserzeit bis zu 100 000 Einwohner beherbergt hat. Auch die römischen Kaiser hielten sich oft in ihrer Residenz in Aquileia auf.

    Als die UNESCO 1998 Aquileia zum Weltkulturerbe ausrief, hieß es in der Begründung, Aquileia sei das vollständigste Beispiel einer frühen römischen Stadt im Mittelmeer-Raum, wobei der größte Teil der antiken Stadt noch unversehrt und unausgegraben unter der Erde liegt. Dass man es dennoch bereits heute wagen kann, die Geschichte dieser Stadt im Altertum zu schreiben, liegt neben den zahlreich vorliegenden antiken Schriftquellen vor allem an den bisher gemachten bedeutenden archäologischen Entdeckungen der letzten hundert Jahre.

    Das Archäologische Museum der Universität Münster zeigt - in Zusammenarbeit mit der Associazione Nazionale per Aquileia und gefördert unter anderem vom Istituto di Cultura Italiana (Köln), dem italienischen Generalkonsulat und dem Förderverein der Universität Münster - vom 2. Mai bis 30. Juni 2002 (geschlossen in den Pfingstferien vom 17.bis 25. Mai) exklusiv in Deutschland eine einzigartige dokumentarische Ausstellung über das antike Aquileia von der vorchristlichen Antike bis zum frühen Mittelalter. Auf 67 Tafeln wird ein so vielfältiges Bild einer antiken Stadt gezeichnet, wie es in seiner Komplexität bisher nur von der Hauptstadt Rom selbst gezeigt werden konnte.

    Neben der Darstellung der topographischen Entwicklung und der Vorstellung der wichtigsten bisher zumindest teilweise ergrabenen Bauten, wie etwa Forum, Thermen, Circus und Flusshafen werden vor allem die Bereiche der Wirtschaft und der Kunst unter Heranziehung der jüngsten archäologischen Forschungen ausführlich beleuchtet. Einen besonderen Schwerpunkt bildet auch die Darstellung der Christianisierung der Stadt, zumal sich in Aquileia der älteste archäologisch nachweisbare Kirchenbau in Resten - darunter der mit rund 750 Quadratmetern größte bisher entdeckte zusammenhängende Mosaikfußboden der Antike überhaupt - aus dem 4. Jahrhundert n.Chr. erhalten hat.

    Die Eröffnung der Ausstellung am 2. Mai um 19.30 Uhr im Fürstenberghaus (Domplatz 20-22) ist eingebunden in das Programm der 16. internationalen Fachtagung der "Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie zur Erforschung spätantiker, frühmittelalterlicher und byzantinischer Kultur", die vom 2. bis 5. Mai ebenfalls im Fürstenberghaus veranstaltet wird und zu der rund 200 Wissenschaftler aus dem In- und Ausland in Münster erwartet werden.


    Bilder

    Fußbodenmosaik in Aquileia
    Fußbodenmosaik in Aquileia

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Fußbodenmosaik in Aquileia


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