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07.05.2002 10:54

Tabuthema "Harninkontinenz"

Dr. Bärbel Adams Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Die Klinik und Poliklinik für Urologie der Universität Leipzig veranstaltet einen Harninkontinenz-Informationstag für Betroffene und Interessierte. Damit wollen die Klinikmitarbeiter auf eine Problematik aufmerksam machen, die nur ungenügend in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Therapien bleiben vielen Betroffenen aufgrund mangelnder Informationen versagt. Derzeit leiden schätzungsweise 8 Millionen Menschen in Deutschland an Harninkontinenz.

    Zeit: 11. Mai 2002, 14.00 - 18.00 Uhr
    Diskussionsforum : 16.00 Uhr

    Ort: Klinik und Poliklinik für Urologie,
    Stephanstraße 11

    Von Harninkontinenz sind Frauen und Männer betroffen, wobei vorwiegend Frauen an den Symptomen einer sogenannten Reizblase und an einer Stressinkontinenz mit unwillkürlichen Urinabgang bei körperlicher Belastung leiden. Aufgrund des größer werdenden Bevölkerungsanteils älterer Menschen ist mit einer Zunahme von Harninkontinenz in den nächsten Jahren zu rechnen. Harninkontinenz bezeichnet nicht nur die Belastungsinkontinenz, sondern bezieht alle Formen der Inkontinenz, so auch bei Querschnittlähmung, Multipler Sklerose, Morbus Parkinson und anderen neurologischen Erkrankungen mit ein. Aus urologischer Sicht ist die Dunkelziffer der an einer neurogenen Form der Harninkontinenz leidenden Menschen deutlich höher als bisher angenommen. Eine zu spät einsetzende Therapie ist oftmals die Ursache für irreversible Schäden im Harntrakt. Auch aus ökonomischer Sicht, bereits jetzt können nicht alle notwendigen Therapien zur Inkontinenzversorgung finanziert werden, ist eine frühzeitige Therapie zu fordern.
    Die Tabuisierung des Themas Harninkontinenz hemmt viele Betroffene, rechtzeitig ihren Arzt aufzusuchen. Zunehmende Restriktionen im Hilfsmittelbereich kompliziert die Situation zudem. Dem entgegen steht das wachsende Angebot an effizienten Therapien, die oftmals nur ungenügend bekannt sind. Derzeit stehen wirksame operative Therapien sowohl für die Stressinkontinenzversorgung als auch für neurogene Inkontinenzformen zur Verfügung.

    Der Informationstag dient allen Betroffenen und Interessenten, sich über die Möglichkeiten der Inkontinenzversorgung zu informieren. In der Urologischen Klinik sind Informationsstände aufgestellt, an denen konservative und operative Therapien sowie diagnostische Verfahren zur Harninkontinenz demonstriert werden. Auch die Möglichkeiten der künstlichen Harnableitung werden gezeigt. Weiterhin besteht die Möglichkeit, Gespräche mit Mitarbeitern aus dem Bereich der häuslichen Inkontinenzversorgung zu führen. Selbsthilfegruppen berichten über ihre Arbeit und Erfahrungen.
    Um 16.00 Uhr findet ein Diskussionsforum statt, das sich aus Patienten, Medizinern, Apothekern, Inkontinenzversorgungsdiensten und einer Vertreterin aus dem Bereich der Gesundheitspolitik zusammensetzt. Das Thema Harninkontinenz soll dabei aus ganz verschiedenen Perspektiven dargestellt werden. Besucher haben die Gelegenheit, Fragen zu stellen und ihre Probleme zu diskutieren.


    Weitere Informationen:

    http://www.urosite-leipzig.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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