Auf der Suche nach der "intelligenten" Fensterscheibe
Wenn Fensterglas mit einer duennen Silberschicht beschichtet wird, hat man davon gleich einen doppelten Nutzen: Man vermeidet im Sommer die laestige Erwaermung von Raeumen infolge intensiver Sonneneinstrahlung und im Winter die Verluste von Raumwaerme an die kalte Aussenwelt. Fuer das sichtbare Tageslicht ist aber die Silberschicht nur wenig transparent und verdunkelt den Raum. Da man im Winter Heizenergie sparen moechte, soll aber auch das Tageslicht dazu beitragen, den Raum zu erwaermen. Um die Silberschicht fuer Tageslicht durchlaessig zu machen, haelt die "Physik duenner Schichten" eine Loesung bereit: Man muss die Silberschicht zwischen zwei geeignete Oxidschichten wie bei einem Sandwich einbetten. "Waermefunktionsglaeser" werden solche Fenstersysteme genannt und sie erobern zur Zeit den Markt.
Im I. Physikalischen Institut der RWTH wird in mehreren Forschungsprojekten an der weiteren Verbesserung dieser Schichtsysteme gearbeitet: Optimierung der optischen Eigenschaften, Verbesserung der Korrosionsfestigkeit und der thermischen Belastbarkeit durch Verwendung neuer Schichtwerkstoffe sowie Weiterentwicklung der Verfahren zur grossflaechigen Beschichtung. Nur ein Ziel bereitet den Wissenschaftlern noch Kopfzerbrechen: Eine Fensterscheibe so "intelligent" zu beschichten, dass sie sich selbst auf die Jahreszeiten einstellen kann - im Sommer als Sonnenschutzverglasung zu wirken und im Winter als "Solarkollektor" Energie zu gewinnen.
Ansprechpartner: Univ.-Prof. Dr. rer.nat. Peter Grosse, I. Physikalisches Institut der RWTH Aachen, 52056 Aachen, Telefon: 0241/ 80 71 55, Fax: 0241/ 8888-331
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Maschinenbau, Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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