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21.05.2002 12:46

Lehrer für Islamunterricht werden in Münster ausgebildet

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster wird als erste deutsche Hochschule Lehrerinnen und Lehrer für Islamunterricht ausbilden. Hierzu baut die Universität ihre religionswissenschaftlichen Angebote zu einem neuen "Centrum für Religiöse Studien" aus und erweitert sie um einen Lehrstuhl für Islamische Theologie, der auch die Lehrerausbildung in diesem Bereich betreuen wird. Diese und weitere wichtige Entscheidungen für die Entwicklung der Universität Münster in den kommenden drei Jahren sind Teil einer Zielvereinbarung zwischen dem nordrhein-westfälischen Bildungsministerium und der Universität, die Bildungsministerin Gabriele Behler und Prorektor Prof. Dr. Normann Willich am Dienstag, 21. Mai 2002, in Münster unterzeichneten.

    Neben der Bedeutung für die Profilbildung der Universität Münster hat die Zielvereinbarung eine bundesweite Ausstrahlung: "Dies ist ein wichtiger Schritt hin zur Integration und Gleichberechtigung unserer rund 260.000 Schülerinnen und Schüler muslimischen Glaubens", sagte Bildungsministerin Behler. Islamunterricht unter staatlicher Schulaufsicht bietet der Ministerin die Gewähr dafür, "dass jungen Menschen keine Inhalte vermittelt werden, die nicht mit der Wertordnung des Grundgesetzes vereinbar sind." Die Inhalte der Lehrerausbildung in Münster können sowohl in der Islamischen Unterweisung als auch im Religionsunterricht genutzt werden. Die Ausbildung der Lehrer erfolgt in einem viersemestrigen Erweiterungsstudium. Ein grundständiges Studium wird eingerichtet, sobald die Voraussetzungen dafür geschaffen sind. Die Universität Münster bietet ein ideales wissenschaftliches Umfeld sowohl für die Lehrerausbildung als für die Religionslehre. Der neue Lehrstuhl wird eingebettet in ein "Centrum für Religiöse Studien", das die interreligiöse Forschung im Bereich des Islam, der Orthodoxie und des Judentums vertiefen soll. Der neue Lehrstuhl für Islamische Theologie wird in Kürze international ausgeschrieben.

    Im Rahmen der am Dienstag unterzeichneten Zielvereinbarung sind neben der Profilbildung im Bereich Religionswissenschaften als weitere Schwerpunkte der Aufbau eines Landeskompetenzzentrums für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht, ein neuer Schwerpunkt für Angewandte Kommunikation mit Stiftungsprofessuren für Werbekommunikation und für PR, ein Zentrum für interdisziplinäre Biowissenschaften, ein internationales Kompetenzzentrum für Waldökologie, Holz- und Forstwirtschaft sowie die weitere Profilierung der Medizinischen Fakultät festgelegt. Hintergrund der Zielvereinbarungen, die das Bildungsministerin in diesen Wochen mit jeder Hochschule in NRW abschließt, sind Empfehlungen eines Expertenrats zur Neuordnung und Profilierung der Hochschullandschaft in Nordrhein-Westfalen.

    Prorektor Prof. Willich betonte bei der Unterzeichnung der Zielvereinbarung, dass damit Bereiche hervorgehoben werden, denen auch die Universität besondere Priorität beimesse. Zur Realisierung der Ziele erhält die Universität vom Land insgesamt rund 7,3 Millionen Euro. Außerdem bekommt die Hochschule künftig mehr Kompetenzen, die ihr ein selbstständiges Handeln ermöglichen. "In dem Umfang, in dem die Hochschule selbstständiger wird, zieht sich das Ministerium aus Einzelentscheidungen zurück", betonte die Ministerin, hob aber hervor, dass die Hochschule damit nicht sich selbst überlassen werde. "Hochschule und Ministerium haben eine jährliche Berichtspflicht über die Erreichung der Ziele vereinbart."


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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