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27.05.2002 11:42

Tanz der Proteine

Gertraud Pickel Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Molekularbiologie, Medizin und Theoretische Chemie bieten sich in einem neuen Graduiertenkolleg der Universität Erlangen-Nürnberg als Tätigkeitsfelder für junge Naturwissenschaftler und Mediziner, die sich nach Abschluss ihres Studiums weiterqualifizieren und in einem hochaktuellen Bereich der Forschung arbeiten wollen. Der gemeinsame Ansatzpunkt liegt in den Grundbausteinen des Lebens, den Eiweißstrukturen und ihren Wechselwirkungen. Prof. Dr. Wolfgang Hillen vom Lehrstuhl für Mikrobiologie amtiert als Sprecher für das Kolleg "Protein-Protein Interaktion in der Signaltransduktion", dem die Deutsche Forschungsgemeinschaft für drei Jahre rund 860.000 Euro bewilligt hat. 14 Kollegiaten und ein Postdoktorant können unter den Forschungsthemen wählen, die von Projektleitern aus acht Lehrstühlen der Universität angeboten werden. Im Oktober 2002 wird das Graduiertenkolleg seine Arbeit aufnehmen.

    Wie die im Genom gespeicherten Erbinformationen in Körperzellen abgelesen, weitergeleitet und als Konstruktionsanleitung für Eiweißstoffe verwendet werden, ist mittlerweile teils recht gut erforscht, teils Gegenstand intensiver Einzeluntersuchungen. Der Weg ist frei für den Einstieg in den nächsten Fragenkatalog: wie kooperieren die verschiedenartigen Eiweißmoleküle, wer hat Kontakt mit wem und zu welchem Zweck? Im "Ballett der Proteine", in dem passende Partner sich finden und aneinander lagern, Signale austauschen, Veränderungen veranlassen und sich wieder trennen, vollziehen sich Lebensprozesse in allen Organismen. So beschaffen sich Pflanzen die Zuckernahrung, steuern Bakterien die Durchlässigkeit ihrer Zellmembran oder regulieren Nervenzellen die Weitergabe von Erregungszuständen. In den letzten Jahren zeichnen sich Gemeinsamkeiten in der Funktionsweise aller Protein-Netzwerke ab. Hier liegt ein ergiebiger Pool für Forschungsarbeiten, aus dem ein fächerübergreifendes, vielseitiges, zeitgemäßes Ausbildungsprogramm für Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen schöpfen kann.

    Projekte zur Thematik der Protein-Protein-Wechselwirkung werden beigesteuert von den Instituten für Mikrobiologie, Biochemie und Genetik, Botanik und Pharmazeutische Biologie, Experimentelle Medizin I, Klinische und Molekulare Virologie, Biochemie und Molekulare Medizin, Biochemie und Pathobiochemie und vom Computer-Chemie-Zentrum. Viele Projektleiter haben als Betreuer im Graduiertenkolleg "Kontrolle der RNA-Synthese", das im Dezember 2000 endete, positive Erfahrungen gesammelt und deshalb ein ähnliches Instrument zur Nachwuchsförderung mit neuen Inhalten initiiert. Zugleich steht das Kolleg in thematischer Nähe zu den Sonderforschungsbereichen "Immunologische Mechanismen bei Infektion, Entzündung und Autoimmunität" (263), "Lymphoproliferation und virale Immundefizienz" (466) und "Schaltvorgänge der Transkription"(473).


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    regional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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