idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.05.1998 00:00

"Fort Auschwitz" als Mahnung

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Die Universität Münster erhält das Gemälde "Fort Auschwitz" des international bekannten Wiener Künstlers Alfred Hrdlicka als Leihgabe. Am 28. Mai 1998 üergibt der Künstler persönlich sein Werk, das künftig im Foyer des Schlosses, dem Hauptgebäude der Universität Münster, hängen wird.

    Die Universität Münster erhält das Bild "Fort Auschwitz" des österreichischen Künstlers Alfred Hrdlicka als Leihgabe. Das 2,90 Meter mal 4,50 Meter große Gemälde, eine eindrucksvolle Erinnerung an die verdrängte Geschichte der Verfolgung und Ermordung nordamerikanischer Indianer, wird seinen Platz im Foyer des münsterschen Schlosses, dem Hauptgebäude der Universität, gegenüber dem Bild "Aufruf zur Verteidigung der persönlichen Freiheit" von Rudolf Hausner finden. Alfred Hrdlicka wird das Gemälde "Fort Auschwitz" persönlich im Rahmen eines Festaktes am 28. Mai 1998 ab 17 Uhr im Schloß zu Münster übergeben.

    Im Rahmen der Feierlichkeiten am 28. Mai werden Dr. Hubert Christian Ehalt, Leiter der Gruppe Wissenschaft der Stadt Wien, Prof. Helmut Konrad, Prorektor der Universität Graz, und Prof. Manfried Welan, Vizerektor der Universität für Bodenkultur Wien, gemeinsam eine "Wiener Vorlesung" zum Thema "Krieg und Frieden in Europa" in der Aula des Schlosses halten. Im Anschluß daran wird das Gemälde "Fort Auschwitz" feierlich im Foyer des Schlosses enthüllt. Unter anderem werden Dr. Markus Lutterotti, Botschafter der Republik Österreich in Bonn, Dr. Bernhard Görg, Vizebürgermeister der Stadt Wien, und Dr. Hans-Jürgen Baedecker, Staatssekretär im NRW-Kultusministerium, zu dem Festakt in Münster erwartet.

    Der Künstler Alfred Hrdlicka wurde 1928 in Wien geboren. Sein Vater wurde während der Zeit des Faschismus mehrfach inhaftiert, Alfreds älterer Bruder starb als Soldat in Rußland. Hrdlicka lernte schon früh, eine eigene kritische Position gegenüber dem Zeitgeschehen einzunehmen. 1960 stellte er zum ersten Mal aus. Im Mittelpunkt seiner Kunst steht für Hrdlicka der Mensch, und zwar, so schreibt es sein Biograph Theodor Scheuefele, in seiner "fleischlich-sinnlichen Realität von Lust und Schmerzen". Die Themenpalette reicht von biblischen und historischen Stoffen bis zu aktuellen Tagesereignissen. Einige seiner wichtigsten Werke sind Denkmäler, denn vor allem Skulpturen gehören nach Hrdlickas Meinung auf öffentliche Plätze. Von Anfang an wollte Alfred Hrdlicka mit seiner Kunst über die Kreise der Kunstexperten und Kritiker hinausdringen. Das große öffentliche Interesse und die Diskussionen über seine Werke weit über Österreich hinaus beweisen, daß ihm dies immer wieder gelingt.

    Neben seinem großformatigen Gemälde "Fort Auschwitz" aus den Jahren 1975/76, das den Diskussionen über deutsche Schuld und Vergangenheit provokativ andere Greuel und Völkermorde gegenüberstellt, ergänzen weitere Leihgaben die großzügige Geste Alfred Hrdlickas. So stellt er der Universität Münster seinen aus 13 Zeichnungen bestehenden Zyklus "Wiedertäufer in Münster" zur Verfügung. Auf ausdrücklichen Wunsch des Künstlers sollen sie in der Schlaun-Kapelle im Südflügel des Schlosses ihren Platz finden, wenn diese restauriert worden ist.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).