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13.06.2002 15:43

Transplantierte Nieren werden oft abgestoßen

Gabriele Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    Nach einer Nierentransplantation kommt es bei 30 bis 40 Prozent der Patienten zu einer Abstoßung des fremden Organs. Hierin liegt die häufigste Ursache für das Versagen von transplantierten Nieren. Zu diesem Ergebnis gelangten Dr. Alexandra Nicole Kunau und Dr. Dirk Stippel in einer Studie der Klinik und Poliklinik für Viszeral- und Gefäßchirurgie der Universität zu Köln.

    Transplantierte Nieren werden oft abgestoßen
    Geringeres Risiko bei nahe verwandten Spendern

    Nach einer Nierentransplantation kommt es bei 30 bis 40 Prozent der Patienten zu einer Abstoßung des fremden Organs. Hierin liegt die häufigste Ursache für das Versagen von transplantierten Nieren. Zu diesem Ergebnis gelangten Dr. Alexandra Nicole Kunau und Dr. Dirk Stippel in einer Studie der Klinik und Poliklinik für Viszeral- und Gefäßchirurgie der Universität zu Köln.

    Nach einer Nierentransplantation beginnt das neue Organ oftmals erst nach einem längeren Zeitraum zu arbeiten. Mehrere Dialysen des Bluts werden notwendig. Die Untersuchung von Dr. Kunau und Dr. Stippel belegt, dass Patienten mit einer verzögerten Transplantatfunktion signifikant häufiger eine Abstoßung ihrer Spenderniere im ersten Jahr nach der Transplantation erleiden.

    Dr. Kunau und Dr. Stippel machten noch auf weitere Nachteile einer Funktionsverzögerung aufmerksam. So muss die Verweildauer im Krankenhaus verlängert werden, was die Patienten psychisch und physisch belastet. Zudem verzögert sich ihre soziale und berufliche Rehabilitation. Die Kosten für das Gesundheitssystem steigen auf mehr als das Doppelte.
    Die Mediziner erläutern die biologischen Vorgänge, die sich bei einer Transplantation abspielen: Auf der Oberfläche bestimmter Körperzellen befinden sich verschiedene Eiweißstoffe; sie bestimmen den Gewebetyp eines Menschen. Das Immunsystem ist in der Lage zu erkennen, ob es sich um eigene oder um fremde Stoffe handelt. Im Falle einer Nierentransplantation identifiziert das Immunsystem die Eiweiße auf den Zellen des Transplantats als fremd und versucht, das Organ sogleich zu zerstören. Diese Schutzreaktion des Körpers wird mit Medikamenten unterdrückt. Auf diese Weise soll die Abstoßung der Spenderniere verhindert werden. Eine verzögerte Transplantatfunktion bewirkt durch den Abbau geschädigter Nierenzellen eine vermehrte Aktivierung dieser unerwünschten Schutzreaktion.

    Um solchen Komplikationen möglichst vorzubeugen ist es bei der Auswahl eines Spenderorgans wichtig, so betont Dr. Kunau, dass die Blutgruppe und weitgehend auch der Gewebetyp von Empfänger und Spender übereinstimmen. Deshalb nehmen Nierenspenden zwischen Verwandten ersten Grades an Bedeutung zu, da hier die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sich die Gewebetypen entsprechen. Zusätzlich verringert die kurze Konservierungszeit die Rate an verzögerter Transplantatfunktion und damit späteren Abstoßungen.

    Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias

    Für Rückfragen steht Ihnen Dr. Dirk Stippel unter der Telefonnummer 0221/478-5077 und unter der Fax-Nummer 0221/470-6258 zur Verfügung.

    Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web
    (http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi/).


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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