Motorsport bedingt eine extrem hohe kognitive und körperliche Beanspruchung für die Sportlerin bzw. den Sportler. Gefordert sind hohe Lenkpräzision unter Zeitdruck sowie enorme Reaktionsschnelligkeit bei hohen Geschwindigkeiten. Innovationen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) aus dem Saarland sollen zukünftig dazu beitragen, die Leistung von Motorsportlern zu analysieren und gezielt zu verbessern.
Gemeinsam mit der 15-jährigen Nachwuchsrennfahrerin Chiara Messina aus Bous startete das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) eine Kooperation mit der Universität des Saarlandes (UdS) in den Bereichen Sportwissenschaften und Konstruktionstechnik. Ziel ist, motorsportspezifische Leistungsdiagnoseverfahren zu entwickeln und diese in das Simulationslabor der „Zukunftswerkstatt Mobilität“ auf dem Campus der UdS zu integrieren. Erste Tests mit dem heute noch nicht spezifisch für den Rennsport ausgerichteten Fahrsimulator haben bereits gezeigt, dass Chiara Messina jetzt schon deutlich schnellere Reaktionen zeigt als ein erfahrener Autofahrer. Dr. Christian Müller, Projektleiter (DFKI): „Im weiteren Verlauf dieser vielversprechenden Zusammenarbeit sollen Erkenntnisse und Methoden der Sportwissenschaften, mechatronische Aufbauten und Sensorik aus der Konstruktionstechnik und Software-Innovation des DFKI zusammengeführt werden“.
Die junge Motorsportlerin trainiert bereits seit über 2 Jahren auf einem Sony-Rennsimulator und hat sich über diesen Zeitraum zu einer Simulatorexpertin entwickelt. Dabei verfolgt sie nur ein Ziel: Sie will Rennfahrerin werden. Vieles, was die schnelle Teenagerin dazu wissen muss, und sich aufgrund ihres Alters noch nicht real er(fahren) kann, lernt sie durch virtuelle Rennsimulationen. „Wir werden mit kognitiv orientierten Trainingseinheiten in einem Simulator mit Rennkontext die Reaktions- und Differenzierungsfähigkeiten der Nachwuchsrennfahrerin trainieren“, erläutert Prof. Dr. Stefan Panzer, Leiter Sportwissenschaftliches Institut an der Universität des Saarlandes.
Der Wissenschaftler ist sich sicher, dass „innovative, mit einer motorsportspezifischen Leistungsdiagnostik kombinierte Rennsimulationen deutlich zur Steigerung der Fahrperformanz beitragen können. Im Wesentlichen handelt es sich um die Kontrolle und Aufzeichnung der leistungsbezogenen Parameter vor, während und nach den Simulatorrennen. Diese Daten liefern objektive Rückschlüsse auf das Informationsaufnahme-Potential sowie auf Ermüdung und Leistungsabfall der Rennfahrerin. Aus sportwissenschaftlicher Sicht ergeben sich hierzu weitere Ansätze“.
Kazunori Yamauchi, Vizepräsident von Sony Computer Entertainment und Präsident von Polyphony Digital, aus dessen Haus die Fahrsimulation Gran Turismo 5 stammt, mit der Chiara bisher schon trainierte, empfiehlt der Rennsportlerin den Anteil an Simulations-Einheiten zu erhöhen und beides, virtuell (Simulator) sowie real (Kartrennen) in gleichem Maße zu trainieren. Am 24h-Rennen auf dem Nürburgring im Mai dieses Jahres hat Chiara ihren japanischen Mentor zum ersten Mal persönlich getroffen.
Chiara Messina: "Wenn jemand auf dem Simulator schnell ist, so heisst das nicht gleich, dass er auch in einem realen Wagen schnell ist. Wer aber zukünftig auf dem Simulator nicht schnell genug ist, der wird auch auf der realen Rennstrecke nicht schnell sein“.
„Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir die Automobil- und Motorsportindustrie davon überzeugen können, in diese Initiative zu investieren“, sagt Dr. Christian Müller, Leiter der Automotive-Gruppe am DFKI. „Mit Chiara Messina haben wir die optimale Partnerin für dieses Vorhaben gefunden".
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Kontakt:
Dr. Christian Müller
Leiter Automotive Gruppe
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH
Telefon: 0681 85775 5269
Email: Christian.Mueller@dfki.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Informationstechnik, Maschinenbau, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sportwissenschaft
überregional
Kooperationen
Deutsch
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