Berlin/Göttingen. Der Konflikt zieht sich schon über Jahre hin und ist derzeit wieder bei der Bundesregierung anhängig: Sollen wissenschaftliche Publikationen der Öffentlichkeit auf elektronischem Wege frei zugänglich gemacht werden? Und wenn ja, in welchem Umfang? In dem öffentlichen Vortrag „Wissenschaft und Verlage am Scheideweg?“ wird der ausgewiesene Experte für Urheberrechtsfragen Prof. Gerald Spindler am 8. Oktober 2012 um 19 Uhr in der Historischen Sternwarte, Göttingen, zu den Argumenten der Befürworter und Gegner des sogenannten „Open Access“ Stellung nehmen.
„Open Access“ hat weitreichende Konsequenzen für die Wissenschaft. Für einen freien Zugriff auf wissenschaftliche Publikationen spricht, dass die Wissenschaft nicht nur weitgehend von der öffentlichen Hand finanziert wird, sondern dass die öffentliche Hand auch rund 90 Prozent der wissenschaftlichen Publikationen über Bibliotheken und andere Einrichtungen kauft und somit doppelt bezahlt. Dagegen spricht etwa, dass exklusive Veröffentlichungen in namhaften Zeitschriften und Verlagen für die Wissenschaftskarriere bzw. Reputation nach wie vor wichtig sind. Ob und inwieweit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Anreize erhalten sollten, auf „Open Access“ umzusteigen, auch dazu wird sich Prof. Spindler in seinem Vortrag äußern. Spindler lehrt an der Universität Göttingen Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Rechtsvergleichung sowie Multimedia- und Telekommunikationsrecht. Er ist Beauftragter der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften für Urheberrechtsfragen und Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen seit 2005.
Der Vortrag ist Teil eines zweitägigen Workshops der Arbeitsgruppe „Elektronisches Publizieren“ der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, den die Akademienunion gemeinsam mit der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen am 8. und 9. Oktober 2012 zum Thema „Rechtliche Rahmenbedingungen der Akademienvorhaben“ in der Historischen Sternwarte veranstaltet. Die Themen des Workshops reichen von Fragen zu Verlagsverträgen über Publikationsstrategien mit Hilfe von Open Access Lizenzen bis zum Komplex der Retrodigitalisierung. Vorsitzender der Arbeitsgruppe und Koordinator des Workshops ist Gerhard Lauer, Professor für Deutsche Philologie an der Universität Göttingen, Leiter des Göttingen Centre for Digital Humanities (GCDH) und Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen seit 2008. Das Programm des Workshops finden Sie unter http://www.akademienunion.de.
Veranstaltungsort:
Historische Sternwarte Göttingen
Geismar Landstraße 11
37083 Göttingen
Pressekontakte:
Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Annette Schaefgen
Tel.: 030 / 325 98 73 70
schaefgen@akademienunion-berlin.de
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Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Adrienne Lochte
Tel.: 0551 / 39 53 38
alochte1@gwdg.de
http://www.adw-goe.de
Die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften ist die Dachorganisation von acht Wissenschaftsakademien, die sich zur Umsetzung gemeinsamer Interessen zusammengeschlossen haben. Mehr als 1900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen, die zu den national und international herausragenden Vertretern ihrer Disziplinen gehören, sind unter dem Dach der Akademienunion vereint. Die Union koordiniert das „Akademienprogramm“, das derzeit größte geisteswissenschaftliche Forschungsprogramm der Bundesrepublik Deutschland.
Die Union fördert die Kommunikation zwischen den Akademien, betreibt Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit und organisiert Veranstaltungen über aktuelle Probleme der Wissenschaft. Die Akademienunion kommuniziert mit Wissenschaftsorganisationen des In- und Auslandes und entsendet Vertreter in nationale und internationale Wissenschaftsorganisationen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, wissenschaftliche Weiterbildung
Deutsch
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