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Beim Dies academicus der Philipps-Universität Marburg am 2. Juli zum Thema Stammzellforschung erhält der Baseler Immunologe Professor Fritz Melchers den mit 50 000 Euro dotierten Emil-von-Behring-Preis 2002
"Stammzellforschung" ist der Themenschwerpunkt des Dies academicus, zu dem der Fachbereich Medizin der Marburger Philipps-Universität für kommenden Dienstag, 2. Juli, ab 10 Uhr in den Hörsaal II des Klinikums auf den Lahnbergen einlädt. Höhepunkt der ganztägigen Vortrags- und Diskussionsveranstaltung im Rahmen der Feierlichkeiten zum 475-jährigen Uni-Jubiläums ist die Verleihung des mit 50 000 Euro dotierten Emil-von-Behring-Preises an den Baseler Immunologen Professor Fritz Melchers.
Stammzellen und Therapien mit menschlichen Stammzellen sind derzeit in aller Munde. Was genau sich dahinter verbirgt, ist schwieriger zu definieren. Man denkt, dass viele Organe des Menschen aus einer einzelnen Zelle abstammen. Diese Ursprungszelle könnte als Stammzelle betrachtet werden. Die Vorläufer der Organstammzellen sind noch undifferenziertere und weniger festgelegte pluripotente bzw. totipotente Stammzellen, deren Isolation möglicherweise große medizinische Probleme, insbesondere in der Organtransplantation, lösen könnte.
Professor Melchers wird sich genau diesem Thema widmen. Er erhält den Behring-Preis 2002 "für seine grundlegenden und wegweisenden Arbeiten zur Entwicklung der Stammzellen des Immunsystems". Melchers hat insbesondere zur Charakterisierung bestimmter Immunzellen Wesent-liches beigetragen. Sein Festvortrag im Anschluss an die Preisverleihung durch Universitätspräsident Professor Horst F. Kern wird sich mit den "Stammzellen als Jung-brunnen des Körpers" beschäftigen. Passend zu diesem Thema wird einer der bedeutendsten Stammzellforscher der Welt, Professor Rudolf Jänisch vom Massachusetts Institute of Technology in Boston (USA), einen Vortrag über die Fähigkeiten embryonaler Stammzellen halten ("Nuclear cloning and embryonic stem cells: promise and problems"). Professor Jänisch ist in den letzten Jahren bekannt geworden durch seine bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der Differenzierbarkeit embryonaler Stammzellen. Einen mehr klinisch-angewandten Vortrag hält Professor Martin Körbling aus Houston/Texas (USA): "Therapeutic potentials of adult stem cells". Professor Körbling ist ein weltweit anerkannter Experte in der Transplantation von Blutstammzellen. Er war mitbeteiligt an den ersten Studien zur Rolle peripherer, aus dem Blut isolierter Stammzellen als thera-peutisches Medikament bei Leukämien.
Abgerundet wird der Dies academicus durch einen Vortrag von Professor Gerd Richter (Marburg), Vorsitzender der Ethikkommission des Fachbereichs Medizin, über "Ethische und politische Implikationen der Stammzellforschung". Professor Richter, Theologe und Mediziner, wird die ethischen Implikationen der Stammzellforschung und die rechtlichen Rahmen-bedingungen in Deutschland und Europa aufzeigen.
Die Referenten bürgen dafür, dass das Thema der Stammzellforschung und der damit zusammenhängenden ethischen Fragen auf hohem Niveau erörtert wird.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch
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