Im Rahmen des Forschungsprogramms "Zukunftsfähige Arbeitsforschung" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung übernimmt die Forschungsgruppe "Unternehmungsnetzwerke" der Freien Universität Berlin das betriebswirtschaftliche Teilprojekt "Arbeit in Projektnetzwerken - Ökonomische Organisation von Autonomie und Bindung". Untersucht werden die Implikationen der hochgradig flexiblen Organisationsform 'Projektnetzwerk' für die Bindung von Kunden, Lieferanten und Beschäftigte. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Forschungsgruppe "Unternehmungsnetzwerke" mit Soziologen, Juristen, Psychologen, Arbeitsmarktexperten und Industrial Relations-Forschern von den Universitäten Bremen, Bochum, Göttingen und Oldenburg wird vom Soziologischen Forschungsinstitut in Göttingen koordiniert. Das Teilprojekt "Arbeit in Projektnetzwerken - Ökonomische Organisation von Autonomie und Bindung" ist in das Verbundprojekt "Grenzen der Entgrenzung von Arbeit" eingegliedert und auf drei Jahre angelegt.
Unternehmungsnetzwerke sind eine traditionelle und zugleich moderne Form der Organisation ökonomischer Aktivitäten. Konkrete Erscheinungsformen sind u.a. strategische Allianzen, regionale und globale Netzwerke, Wertschöpfungspartnerschaften, Projektnetzwerke, virtuelle Organisationen und Konsortien. Unternehmungsnetzwerken wird häufig attestiert, die Organisationsform für das 21. Jahrhundert zu sein. Die Bildung von Unternehmungsnetzwerken ist keine neue Managementmode, die früheren und mittlerweile zum Teil schon wieder als überholt geltenden Konzepten wie "Lean Production", "Total Quality Management", "Business Process Reengineering" oder "Knowledge Management" nachfolgt. Vielmehr handelt es sich bei ihr um die Realisierung einer zwar nicht grundsätzlich neuen, wohl aber in reflexiver Ausgestaltung neuartigen unternehmungsübergreifenden Organisationsform ökonomischer Aktivitäten. Die Chancen und Risiken, mehr noch aber die Möglichkeiten und Grenzen des reflexiven Managements von Unternehmungsnetzwerken sind noch weitgehend ungeklärt. Zur Klärung insbesondere dieser Fragen will die Forschungsgruppe "Unternehmungsnetzwerke" an der Freien Universität Berlin einen Beitrag leisten.
Die Forschungsgruppe setzt sich das Ziel, theoretische und empirische Forschung zur Unternehmungsvernetzung miteinander zu verknüpfen. In der Theoriearbeit geht es ihr um die Entwicklung einer empirisch informierten, sozialtheoretisch fundierten Theorie der Unternehmungsvernetzung, die sowohl das Management als auch empirische Untersuchungen zu orientieren vermag. In der empirischen Arbeit untersucht die Forschungsgruppe die Genese und das Management von Unternehmungsnetzwerken, um sowohl den praktischen Kenntnisstand über die Organisationsform Unternehmungsnetzwerk zu erweitern als auch um dessen theoretisches Verständnis fortzuentwickeln.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Prof. Dr. Jörg Sydow, Institut für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre der Freien Universität Berlin, Boltzmannstr. 20, 14195 Berlin-Dahlem, Tel.: 030 / 838-53783, E-Mail: sydow@wiwiss.fu-berlin.de
http://www.wiwiss.fu-berlin.de/w3/w3sydow
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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