Das Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig veranstaltet mit Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung jährlich eine öffentliche Vorlesung zur Geschichte der Juden in Verbindung mit Fragen der allgemeinen Historie. Um zu einem ausgewählten Forschungsgegenstand des Instituts vorzutragen, werden herausragende Wissenschaftlerpersönlichkeiten der internationalen Geschichtswissenschaft eingeladen. In diesem Jahr spricht Professor Saul Friedländer von der University of California, Los Angeles.
Zeit: 29.11.2012, 18:00 Uhr
Ort: Saal der Alten Handelsbörse zu Leipzig, Naschmarkt 2, 04109 Leipzig
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Saul Friedländer wird in seinem Vortrag "Orientations and Explanations. Trends and Modes in Holocaust Historiography"
den Blick nicht nur auf das Ereignis selbst, sondern vor allem auf die Dimensionen der Geschichtsschreibung lenken.
Der Vortragende ist emeritierter Professor für Geschichte und Holocaust-Studien. Er gehört zu den bedeutendsten Historikern unserer Zeit.
Friedländer, geboren 1932 in Prag, erhielt für seine Geschichte des Holocaust "Das Dritte Reich und die Juden"
unter anderem den "Preis der Leipziger Buchmesse", den "Friedenspreis des Deutschen Buchhandels" und den "Pulitzer-Preis". Zuletzt erschienen von ihm im Münchener Verlag C.H. Beck die Bücher "Wenn die Erinnerung kommt"
(2009), "Das Dritte Reich und die Juden 1933-1945" (2010, zusammen mit Orna Kenan), "Pius XII. und das Dritte Reich"
(2011) und "Franz Kafka" (2012). Durch seinen Vortrag wird Saul Friedländer der Forschungsagenda des Simon-Dubnow-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur entsprechen, jüdische Geschichte mit der allgemeinen Geschichte zu verbinden.
Professor Dan Diner, Direktor des nach dem russisch-jüdischen Historiker Simon Dubnow (1860-1941) benannten Leipziger Forschungsinstituts, verweist auf die Agenda dieser akademischen Einrichtung, in der davon ausgegangen wird, dass erst der universelle Kontext die spezifischen jüdischen Lebenswelten in ihrer örtlichen wie zeitlichen Verschiedenheit ebenso wie in der ihnen eigenen Gemeinsamkeit historisch angemessen erschließt. Angesichts dieser Verschränkung gilt es, beide historischen Zugänge, die jüdische Geschichte wie die allgemeine, als einen einheitlichen zu verstehen: "Denn die sich dabei eröffnenden Perspektiven erschließen seismographisch neue Wahrnehmungen."
Die Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Beate A. Schücking, wird die Veranstaltung mit einem Grußwort eröffnen. Die Einführung übernimmt Prof. Dr. Dan Diner, Direktor des Simon-Dubnow-Instituts.
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Weitere Informationen:
PD Dr. Jörg Deventer
Simon-Dubnow-Institut
Telefon: +49 341 2173550
E-Mail: deventer@dubnow.de
www.dubnow.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften
regional
Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
Deutsch
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