PISA-L hat unzweideutige Rangfolgen hinsichtlich des Leistungsstandes der Schüler in den Ländern ausgewiesen.
Die Frage aber, ob es den erfolgreichen Ländern mit gleichem Erfolg gelingt, möglichst viele Komponente zu mobilisieren, wird eher kontrovers diskutiert. Ein Indikator für den Umfang Leistungsmobilisierung ist die Abiturientenquote. HIS verweist in diesem Zusammenhang auf den Anteil der Studienberechtigten am altersgleichen Jahrgang je Land. Die Rangfolge weist große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern auf. Zum Teil verkehrt sich die Rangfolge. Länder mit unterdurchschnittlichem Leistungsstand finden sich in der Spitzengruppe und Länder mit hohem Leistungsstand eher am Ende der Rangfolge. Es zeichnet sich ab, dass in den meisten Ländern hohe Leistung mit überdurchschnittlicher Selektion gepaart ist.
Die gegenwärtige Diskussion um Spitzenreiter und Schlusslichter führt allerdings etwas in die Irre. Teilt man die Annahme, dass beide Ziele - hoher Leistungsstand und breite Kompetenzmobilisierung - möglichst gut verwirklicht werden müssen, dann dürfte es Baden-Württemberg, das hinsichtlich der Abiturientenquoten im Mittelfeld liegt, beim Leistungsstand aber zur Spitze zählt, am besten gelungen sein, eine Balance zwischen den beiden Zielen, Leistung und Breitenwirkung, zu erreichen. Dies unterstreicht die Feststellung von Jürgen Baumert, der immer wieder auf Baden-Württemberg hinweist, weil dort das Doppelziel, hohes Durchschnittsniveau und Hinführung zu höheren Abschlüssen, gelingt. In dieser Sicht ist Baden-Württemberg das einzige Land, das an die Vorbilder Finnland und Kanada heranreicht.
Nähere Informationen:
Dr. Elke Middendorff, HIS Hochschul-Informations-System Hannover, Tel. 0511/1220-194,
e-Mail: middendorff@his.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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