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04.06.1998 00:00

Ehrendoktor für französische Literaturwissenschaftler

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Michel Décaudin und Marc Fumaroli, zwei herausragende französische Gelehrte und Kenner der französischen Literatur, werden am 12. Juni von der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Die feierliche Ehrenpromotion beginnt am kommenden Freitag um 16.15 Uhr in der Aula des Schlosses zu Münster.

    Auf Anregung des Romanischen Seminars ehrt die Philosophische Fakultät der Universität Münster die Pariser Professoren Décaudin und Fumaroli für ihre Verdienste um die Erforschung der französischen Literatur. Im Jubiläumsjahr "350 Jahre Westfälischer Friede" will die Fakultät damit auch einen Beitrag leisten zu einer verstärkten deutsch-französischen Zusammenarbeit im Bereich der Literaturwissenschaft.

    Michel Décaudin, geboren 1919, ist einer der besten Kenner der französischen Literatur des frühen 20. Jahrhunderts. Seine in dritter Auflage vorliegende Habilitationsschrift aus dem Jahr 1960 "La crise des valeurs symbolistes" ist zu einem Standardwerk für die französische Lyrik zwischen Symbolismus und Dekadenz einerseits und Dada und Surrealismus andererseits geworden. Seine bahnbrechende wissenschaftliche Leistung besteht darin, die Bedeutung Guillaume Apollinaires als genialer Wegbereiter der Avantgarden des 20. Jahrhunderts erkannt und sein umfassendes Werk herausgegeben und damit der Forschung zugänglich gemacht zu haben. Der mit zahlreichen Orden und Preisen ausgezeichnete Décaudin war von 1969 bis 1984 Professor an der Pariser Universität Sorbonne.

    Marc Fumaroli, geboren 1932, gilt seit mehr als zwei Jahrzehnten als dominierende Forscherpersönlichkeit in allen die Literatur der französischen Klassik betreffenden Bereichen. Die Publikation seiner 1976 an der Pariser Sorbonne vorgelegten Habilitationsschrift "L'age de l'éloquence" bedeutete für die literaturwissenschaftliche Forschung zum 17. Jahrhundert eine Wende. Das System der antiken Rhetorik in seiner Ausdeutung und Weiterentwicklung durch den italienischen und französischen Humanismus bildete von nun an für viele Forscher das verbindliche Interpretationsraster für die französische Literatur von der Renaissance bis zum Ende des "klassischen Jahrhunderts". Marc Fumaroli wurde 1986 zum Professor am "Collège de France" ernannt und 1995 als Nachfolger von Ionesco in die "Académie francaise" gewählt.

    Bei der feierlichen Ehrenpromotion am 12. Juni in der Aula des münsterschen Schlosses wird Prof. Dr. Harald Weinrich, der ebenfalls am "Collège de France" tätig ist und 1996 in Münster den Vits-Preis erhielt, die Laudatio auf Fumaroli halten. Die Laudatio auf Michel Décaudin hält der münstersche Romanist Prof. Dr. Jürgen Grimm. Die Urkunden zur Verleihung des in Münster selten verliehenen Ehrentitels "Doctor philosophiae honoris causa" überreicht der Dekan der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität, Prof. Dr. Christoph Strosetzki.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-muenster.de/Dezernat2/veranst/vst0218.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sprache / Literatur
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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