idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
30.07.2002 11:56

Gefährliches Feuerspucken

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Vergiftungs-Informations-Zentrale des Freiburger Uniklinikums warnt

    Sommerzeit - Festivalzeit, Feuerschlucker und Feuerspucker sorgen mit ihren spektakulären Darbietungen für Nervenkitzel beim Publikum. Wie groß die Gefahr wirklich ist, wissen die Zuschauer nicht. Zunehmend werden auch Feuerspuck-Workshops für Jugendliche angeboten. Die Vergiftungs-Informations-Zentrale (VIZ) am Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Freiburg nimmt dies zum Anlass, vor den Risiken zu warnen und rät Eltern dringend davon ab, ihre Kinder an solchen Workshops teilnehmen zu lassen. Ernste gesundheitliche Schäden können die Folge sein.

    Dabei ist nicht die Brandgefahr das Hauptproblem. Beim Feuerspucken wird eine brennbare Flüssigkeit in den Mund genommen und wieder ausgespuckt, wobei sie entzündet wird. Die Flüssigkeit besteht aus dünnflüssigen Petroleumderivaten, von denen auch bei korrekter Technik beim Feuerspucken oft geringe Mengen in die Lunge gelangen. Besonders gefährlich sind aber Unfälle, bei denen sich die Feuerspucker an der Flüssigkeit verschlucken und so die Brennflüssigkeit einatmen. Diese Flüssigkeiten breiten sich dann schnell über große Flächen der Schleimhäute aus, vergleichbar mit Öl auf einer Wasserfläche.

    Der Gasaustausch wird behindert. Der "Ölfilm" ist für Sauerstoff kaum zu durchdringen, so dass akute Erstickungsgefahr droht. Diese Problematik tritt aber selten sehr ausgeprägt auf. Häufiger reizt die Brennflüssigkeit die Lungenbläschen und führt zu einer chemischen Entzündung. Sie kann Teile der Lunge zerstören und die Leistungsfähigkeit dauerhaft beeinträchtigen. Die geschädigte Lunge ist sehr anfällig für die Besiedlung durch Bakterien, so dass nach der chemischen Lungenentzündung oft schwere bakterielle Entzündungen auftreten. Allein in diesem Jahr mussten mehrere Patienten nach Unfällen beim Feuerspucken beatmet werden, so die VIZ.

    Kontaktpersonen:

    Dr. Maren Hermanns-Clausen
    Dr. Uwe Stedtler
    Universitätsklinikum Freiburg
    Vergiftungs-Informations-Zentrale
    Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin
    Mathildenstr.
    Tel.: 0761/19240
    Fax: 0761/270-4457


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).