idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
06.08.2002 10:56

Juniorprofessuren: Mit Isotopengeochemie dem Ursprung des Lebens auf der Spur

Dr. Ralf Breyer Public Relations und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    Der Mineraloge Dr. Stefan Weyers ist erster Juniorprofessor der Universität Frankfurt / Stärkung der Fachrichtung Isotopengeochemie

    FRANKFURT. Seit wenigen Tagen arbeitet Frankfurts erster Juniorprofessor im Institut für Mineralogie an der Senckenberganlage. Der 34-jährige Mineraloge Dr. Stefan Weyer hat seine neue Stelle kurzfristig angetreten, nachdem für seine Berufung grünes Licht aus Wiesbaden gekommen war.

    Weyer hatte zuletzt in der Industrie gearbeitet. In Bremen war er bei einem Hersteller von Massenspektrometern beschäftigt und forschte dort im Anwendungslabor. Zu seinen Aufgaben gehörte es, neue Anwendungsgebiete gemeinsam mit Kunden zu entwickeln. Die Arbeit zwischen Entwicklung und Vermarktung war stark analytisch geprägt; das Spektrum reichte von den Geowissenschaften bis zur Lebensmittelchemie. Zu analytisch allerdings nach dem Geschmack von Stefan Weyer. "Mich reizt an der Universität die Möglichkeit, tiefer in die Forschung einzudringen und vor allem eigenständig arbeiten zu können. Zudem wollte ich mich wieder verstärkt den Geowissenschaften zuwenden" beschreibt er seine Motivation, sich für die Juniorprofessur zu bewerben.

    Mit dem Massenspektrometer wird Weyer auch weiterhin intensiv arbeiten. Schließlich verfügt die Universität Frankfurt als erste in Deutschland über ein solches Gerät mit hoher Massenauflösung, das hochpräzise Isotopenanalysen selbst mit kleinsten Probenmengen ermöglicht. Zu den Projekten, die Weyer mit isotopengeochemischen Unter- suchungen vorantreiben will, zählt der bislang unbekannte Mechanismus der Fraktionierung von Eisen in der Natur, um seine Rolle als Bioindikator besser zu verstehen. Eisen wird praktisch von allen Organismen als Nährstoff genutzt und könnte, da es robuster als der gewöhnlich als Bioindikator eingesetzte Kohlenstoff ist, Hinweise auf früheste Phasen der Entstehung von Leben auf der Erde geben.

    Derzeit beginnt Weyer, seine Arbeitsgruppe aufzubauen, die bis auf weiteres aus zwei halben wissenschaftlichen Mitarbeiterstellen bestehen wird. Weyer sieht in seiner künftigen Tätigkeit gute Kooperationsmöglichkeiten mit anderen naturwissenschaftlichen Fachrichtungen an der Universität Frankfurt, wie beispielsweise der Archäologie; er bringt zudem internationale Kooperationsprojekte mit Industriepartnern und ausländischen Universitäten ein.

    Stefan Weyer hat Mineralogie in Mainz studiert und am Max-Planck-Institut in Mainz und an der Universität in Münster promoviert. Auf die regulär ausgeschriebene Juniorprofessur hat er sich im vergangenen Herbst beworben. Zu diesem Zeitpunkt waren die Einstellungsvoraussetzungen für Juniorprofessoren noch nicht eindeutig geregelt; Weyer hat daher ein "normales" Berufungsverfahren durchlaufen.

    Stefan Weyer stärkt gezielt den Fachbereich Geowissen- schaften und Geographie, der in naher Zukunft als Hessisches Geozentrum zentral für die geowissenschaftliche Ausbildung in Hessen verantwortlich sein wird. Vor dem Hintergrund des in diesem Jahr durch das Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft ausgerufenen "Jahr der Geowissenschaften" ist diese Berufung auch als Signal zu werten, weiterhin konsequent und "antizyklisch" im Sinne einer nachhaltigen Sicherung von Know how in die unter geringen Studierendenzahlen leidenden naturwissen- schaftlichen Disziplinen zu investieren.

    Kontakt: Stefan Weyer; Institut für Mineralogie; Tel.: 798 22548; E-Mail: stefan.weyer@em.uni-frankfurt.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).