Uni Jena an Ausstellung über deutsche Wörterbücher vom 28.2.-15.5. in Apolda beteiligt
Wieso liegt eigentlich der Hund begraben, um etwas Wichtiges zu umschreiben? Manche Redewendungen und Begriffe sind heute ganz selbstverständlich – ihr Ursprung ist hingegen oft weniger bekannt. Aufklärung verspricht der Griff zu einem Wörterbuch: „Wörterbücher geben über Vieles Auskunft, nicht nur über Rechtschreibung und Grammatik“, sagt Dr. Bettina Bock von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. „Man muss sie nur richtig lesen können“, so die wissenschaftliche Mitarbeiterin vom Lehrstuhl für Indogermanistik.
Was Wörterbücher alles erklären können, das zeigt die Ausstellung „Da liegt der Hund begraben – Spurensuche in der Welt der Wörter“ vom 28. Februar bis 15. Mai 2013 in der Kreisvolkshochschule Weimarer Land in Apolda. Indogermanisten um Bettina Bock haben die Schau gemeinsam mit dem Verein Sprachwissenschaft im Dialog und Dr. Maria Kozianka von der Jenaer Arbeitsstelle der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig organisiert.
Die Ausstellung präsentiert die Geschichte der Wörterbücher zur deutschen Sprache seit dem 8. Jahrhundert. Das wohl bekannteste deutsche Wörterbuch ist der Duden – das Standardwerk der deutschen Rechtschreibung. Doch schon 1691 – knapp 200 Jahre vor der Erstausgabe des Duden – veröffentlichte der Erfurter Kaspar Stieler sein Wörterbuch, das den kompletten Wortschatz der deutschen Sprache erfasste – ein Meilenstein in der Geschichte der deutschen Lexikographie.
Wörterbücher sind aber auch Zeitzeugnisse, denn sie geben Einblick in die gesellschaftliche Entwicklung verschiedener historischer Epochen. „Das Wort ‚Hund‘ etwa bleibt, aber was die Menschen darunter verstehen, verändert sich“, veranschaulicht Bettina Bock. War der Hund immer schon der beste Freund des Menschen, eher Nutztier oder sogar eine Landplage? Wie konnte er – als blöder Hund – zum Schimpfwort werden? „In der Ausstellung können sich die Besucherinnen und Besucher ein Bild über die verschiedenen Wörterbuchdefinitionen machen“, kündigt die Jenaer Indogermanistin an.
Und wie entstand nun die Redensart des begrabenen Hundes? Ein Blick ins etymologische Wörterbuch des Althochdeutschen klärt auf: Im Mittelalter gab es den Begriff „hunda“, der so viel bedeutet wie die Beute oder der Schatz. „Eigentlich liegt also die Beute vergraben“, so Maria Kozianka. „Aber im Laufe der Zeit wurde das Wort ‚hunda‘ immer ungebräuchlicher; die Redewendung aber blieb – doch die Menschen interpretierten sie um und bezogen sie auf den Hund.“
Veranstaltungshinweis:
Ausstellung „Da liegt der Hund begraben - Spurensuche in der Welt der Wörter“
28.02.-15.05.2013 in der Kreisvolkshochschule Weimarer Land, Ackerwand 13, 99510 Apolda
Öffnungszeiten: Montag - Freitag 9-12 Uhr, Mittwoch 13-15 Uhr, Dienstag + Donnerstag 13-18 Uhr
Vernissage am 28.2.2013, 18 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Kontakt:
Dr. Bettina Bock
Lehrstuhl für Indogermanistik der Universität Jena
Zwätzengasse 12
07743 Jena
Tel.: 03641 / 944385
E-Mail: bettina.bock[at]uni-jena.de
Dr. Bettina Bock, Lehrstuhl für Indogermanistik der Universität Jena, zeigt einige der Tafeln der Au ...
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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Bitte beachten Sie - Der Termin der Vernissage hat sich geändert, sie findet nun am 28.2.2013, 17 Uhr statt.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Dr. Bettina Bock, Lehrstuhl für Indogermanistik der Universität Jena, zeigt einige der Tafeln der Au ...
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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