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30.08.2002 11:29

Krebs durch Strahlen

Jutta Reising Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Strahleninduzierte Tumoren und Leukämien sind das Thema der diesjährigen Peter. E. Peters-Vorlesung, die am kommenden Mittwoch, 4. September 2002, um 16.30 Uhr im Hörsaalgebäude des Universitätsklinikums Münster (UKM) stattfindet. Festredner dieser alljährlich in Gedenken an den verstorbenen ersten Direktor des Instituts für Klinische Radiologie des UKM ausgerichteten Veranstaltung ist Prof. Dr. Gerhard van Kaick, Leiter der Abteilung für Onkologische Diagnostik am Institut für Nuklearmedizin des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg.

    Im Rahmen seines Vortrags wird der Referent neueste Ergebnisse der Deutschen Thorotraststudie vorstellen. Bei dem Präparat Thorotrast handelt es sich um ein in den 60er Jahren verabreichtes Röntgenkontrastmittel, das zu einer lebenslangen, erheblichen Strahlenbelastung des untersuchten Patienten führte. Insbesondere kam es zu erhöhten Strahlenwerten im Bereich der Speicherorgane, vor allem von Leber, Knochenmark und Milz. Im Rahmen der Thorotraststudie wurden 2326 Patienten im Vergleich mit einer Kontrollgruppe über mehrere Jahrzehnte nachverfolgt. So ergab sich vor allem eine deutliche Zunahme von bösartigen Lebertumoren (450) und Leukämien (59). Im Rahmen der intensiven Nachsorge konnten bei 80 Patienten mittels Ultraschall, Computertomographie und Magnetresoanz-Tomographie Lebertumoren in einem relativ frühen Stadium entdeckt und zum Teil noch geheilt werden.

    Hinsichtlich des Auftretens von Lebertumoren als Folge der Strahlenexposition decken sich die Ergebnisse der Thorotraststudie mit den Erkenntnissen, die bei Überlebenden der Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki gewonnen wurden. Dies gilt jedoch nicht für das Auftreten von Leukämien, wo die Zahlen abweichen. Ein weiteres unerwartetes Ergebnis der epidemiologischen Auswertungen der Thorotraststudie ist die Verkürzung der Lebenszeit der strahlenbelasteten Patienten, auch wenn die an Lebertumoren und Leukämien verstorbenen Patienten nicht in die Berechnung einbezogen wurden.


    Weitere Informationen:

    http://medweb.uni-muenster.de/institute/ikr/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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