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05.09.2002 18:42

Bundespraesident Rau und Frau Rau besuchten DFKI

Reinhard Karger M. A. DFKI Saarbrücken
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH

    Kaiserslautern und Saarbrücken, 5. September 2002

    Bundespräsident Johannes Rau und Frau Rau besuchten am 26.08.2002 zusammen mit dem saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller und seiner Gattin das DFKI in Saarbrücken. Anlass des Besuchs war die im November 2001 erfolgte Verleihung des Deutschen Zukunftspreises - Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation - an Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster. Der Leiter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) erhielt den Preis für "Sprachverstehende Computer", deren Erforschung und Entwicklung seit mehr als 25 Jahren im Zentrum seiner Arbeit stehen.

    Prof. Wahlster, Prof. Margret Wintermantel, die Präsidentin der Universität des Saarlandes, und Dr. Peter Krause, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), empfingen die Gäste offiziell zu dem anderthalbstündigen Programm. Ausgehend von den Leistungen, die zu dem Deutschen Zukunftspreis für Prof. Wahlster führten, wurden dem Bundespräsidenten sowohl aktuelle Forschungsergebnisse, neue Systeme als auch marktreife Produkte gezeigt, die aus Forschung und Entwicklung zur maschinellen Sprachverarbeitung hervorgegangen sind. Dazu gehören die sprachgesteuerte Navigation und die Bedienung der Infotainmentkomponenten in einem Mercedes-Benz S-Klasse 430 ebenso wie die Ansteuerung der Haustechnik via Handy.

    Nach Prof. Wahlsters Kurzvortrag über den "Weg zum Sprachverstehenden Computer" sah der Bundespräsident Ergebnisse des Verbundvorhabens Verbmobil (Laufzeit: 1993 - 2000). Das Verbmobil-System erkennt gesprochene Spontansprache, analysiert die Eingabe, übersetzt sie in eine Fremdsprache, erzeugt einen Satz und spricht ihn aus. Über eine Laufzeit von acht Jahren förderte das BMBF das VerbmobiI-Projekt, dessen wissenschaftliche Gesamtleitung in den Händen von Prof. Wahlster lag.

    Mittlerweile sind Lösungen für das maschinelle Dolmetschen über Telefon auf dem Markt, wie sie die Firma Aixplain, ein Verbmobil Spin-off aus Aachen entwickelt hat. SympaSoccer, ein Telefondialogsystem der Verbmobil-Ausgründung Sympalog, liefert auf natürlichsprachliche Anfrage hin aktuelle Informationen zur Bundesligatabelle. Aber auch CRM-Lösungen, wie die sprachtechnologisch gestützte Bearbeitung von Kunden-Emails des DFKI-Spin-offs XtraMind fanden das Interesse des Bundespräsidenten.

    Bei einem Gespräch mit Geschäftsführern und Gründungsgesellschaftern von Verbmobil-Spin-offs erfuhren der Bundespräsident und Ministerpräsident Müller, dass in den aus Verbmobil hervor gegangenen Firmen bereits mehr als 150 Arbeitsplätze geschaffen worden sind. Dabei reichen die entwickelten Lösungen von der automatischen Erschließung von Wissen in technischen Dokumenten (Temis) über die Erstellung elektronischer Textkorpora (CLT-Sprachtechnologie), die Verwaltung elektronischer Kataloge (PlanBusiness) bis hin zur benutzerfreundlichen Musiksuche im Internet durch die Kombination von Sprachtechnologie mit intelligenter Audioanalyse (Sonicson).

    Im Verlauf des Rundgangs konnte sich der Bundespräsident auch ein Bild machen von der Weiterentwicklung der Forschung zu Mensch-Technik-Interaktion. "Unser Ziel ist es, Technik menschenfreundlicher zu gestalten", umreisst Prof. Wahlster den Schwerpunkt der DFKI-Forschungsarbeiten. "Der Mensch soll sich nicht dem Computer anpassen müssen, sondern umgekehrt soll sich der Computer dem Menschen anpassen."

    Im aktuellen BMBF-Leitprojekt SmartKom (Laufzeit: 1999 -2003) wird unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Wahlster die Erkennung gesprochener Sprache mit der Erkennung von Gestik und Mimik kombiniert. Das System realisiert beispielhaft eine dialogische Schnittstelle zu Technik (Kinoreservierung, TV-Information, Ansteuerung von Unterhaltungselektronik).

    Die Kernidee von SmartKom ist die Erforschung und Entwicklung einer selbsterklärenden, benutzeradaptiven Schnittstelle für die Interaktion von Mensch und Technik im Dialog. Erprobt werden Konzepte für die Entwicklung völlig neuartiger Formen der Mensch-Technik-Interaktion. Diese Konzepte werden die bestehenden Hemmschwellen von Computerlaien bei der Nutzung der Informationstechnologie abbauen und so einen Beitrag zur Nutzerfreundlichkeit und Nutzerzentrierung der Technik in der Wissensgesellschaft liefern.

    "Mir liegt daran, Ihnen ganz herzlich zu danken für diesen aufregenden Nachmittag," sagte Bundespräsident Rau zum Abschluss und betonte die Notwendigkeit wissenschaftlicher Forschungsarbeit: "Man darf bei Bildung, Wissenschaft und Kultur nicht sparen. Denn das ist nicht die Sahne auf dem Kuchen, sondern das ist die Hefe im Teig."

    Auch Ministerpräsident Peter Müller zeigte sich hochzufrieden: "Der heutige Besuch des Bundespräsidenten ist eine hohe Würdigung für die Ergebnisse der saarländischen Forschungspolitik und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und zu Recht Zukunftstechnologien einen zentralen Stellenwert für den Strukturwandel einräumen."

    Informationen zum Deutschen Zukunftspreis 2001 - Preis der Bundespräsidenten für Technik und Innovation - finden Sie unter: http://www.dfki.de/zukunftspreis/ oder: http://www.deutscher-zukunftspreis.de/

    Fotos der Veranstaltung finden Sie unter:
    http://www.dfki.de/news/visitors/Rau_26_08_2002_de.html

    Hintergrundmaterial zu den einzelnen Praesentationen finden Sie unter: http://www.dfki.de/news/press/hm.05.09.2002.html

    Kontakt: Reinhard Karger
    Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH
    Stuhlsatzenhausweg 3, Geb. 43.8, D- 66123 Saarbrücken reinhard.karger@dfki.de, Tel.: 0681 302 5253, Fax: 0681 302 5341, Mobil: 0177 24 22 118, http://www.dfki.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dfki.de/
    http://www.dfki.de/zukunftspreis/
    http://www.deutscher-zukunftspreis.de/
    http://www.dfki.de/news/visitors/Rau_26_08_2002_de.html
    http://www.dfki.de/news/press/hm.26.08.2002.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Organisatorisches
    Deutsch


     

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