Mannheim, Freitag, 5. April 2013 – Obwohl jeder zweite Patient mit Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz, HI) Eisenmangel hat, erhalten nur knapp 4 Prozent der HI-Patienten eine orale oder intravenöse Eisentherapie. Das zeigt eine Auswertung des RAID-HF (Registry Analysis of Iron Deficiency in Heart Failure) Registers, das mehr als 1.600 Patienten mit chronischer HI aus 17 Zentren in Deutschland und der Schweiz einschließt. Diese aktuellen Zahlen wurden auf der 79. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim von Dr. Harm Wienbergen (Bremen) vorgestellt.
Nur ein Viertel der HI-Patienten erhielt eine differenzierte labordiagnostische Eisendiagnostik, trotz Teilnahme an einem entsprechenden Register. Die Diagnose eines Eisenmangels führt außerdem nur selten zum Beginn einer Eisentherapie, fand Dr. Wienbergen heraus.
Die positiven Effekte einer Eisentherapie auf Symptomatik und Belastbarkeit von HI-Patienten mit Eisenmangel wurde bereits in früheren Untersuchungen nachgewiesen.
Die aktuelle Herzinsuffizienz-Leitlinie der DGK empfiehlt „die intravenöse Infusionsbehandlung mit Eisen-Carboxymaltose bei Patienten mit persistierender Herzinsuffizienz trotz leitlinienkonformer Therapie und Eisenmangel.“ Die Substitution wird bei einem Eisen-Wert von unter 100 µg/L empfohlen. Die orale Eisensubstitution, so die Praxisleitlinie, sei „wegen gastrointestinaler Unverträglichkeit und teilweise geringer Resorption häufig nicht effizient.“
Quelle: V335 Diagnostik und Therapie von Eisenmangel bei Herzinsuffizienz: Unterversorgung im klinischen Alltag, Ergebnisse des RAID-HF Registers, H. Wienbergen, M. Hochadel, S. Michel, M. Böhm, T. Neumann, R. H. Strasser, W. von Scheidt, J. Senges, M. Pauschinger, R. Hambrecht,
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Medizin
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