Verletzte Nervenzellen können entgegen bisheriger Annahme doch regenerieren. Dies haben von Experten als bahnbrechend bewertete Experimente der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Martin Schwab aus dem Institut für Hirnforschung in Zürich gezeigt. Am kommenden Montag, 22. Juni 1998, wird er in einem Gastvortrag an der Universität Münster über diese zukunftsweisenden Forschungsergebnisse berichten. Der im Rahmen einer Ringvorlesung des Interdisziplinären Klinischen Forschungszentrums (IKF) stattfindende Vortrag zum Thema "Wachstum und Regeneration von Nervenfasern" findet von 18 bis 19 Uhr im Hörsaal Auditorium Maximum (Johannisstraße 12-17) statt.
Hirn- und Rückenmarksverletzungen führen in der Regel zu dauerhaften Schäden, weil die entsprechenden Nervenbahnen zum Nachwachsen nicht fähig sind und die Nervenzellen ersatzlos untergehen. In den Experminenten Schwabs und seiner Mitarbeiter konnte erstmals nachgewiesen werden, daß bestimmte Moleküle im Nervensystem eine hemmende Wirkung auf die Regenerationsfähigkeit haben. Solche Moleküle konnten inzwischen als Eiweiße identifiziert und gereinigt werden. Mit modernen Techniken aus der Biochemie und Molekularbiologie konnte die hemmende Wirkung dieser Moleküle nach einer Verletzung aufgehoben werden.
Das Ergebnis war eine deutliche Regeneration von Nervenfasern in den Rückenmarksbahnen und die funktionelle Restaurierung unterbrochener Funktionen. Die Ergebnisse lassen nach Einschätzung von Neurowissenschaftlern hoffen, daß in absehbarer Zeit Folgen von Rückenmarksverletzungen, wie die Querschnittslähmung mit all ihren Folgen, behandelbar sein können.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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