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09.10.2002 18:45

Kabarett in der ehemaligen DDR

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Für eine Arbeit über das Kabarett in der ehemaligen DDR, die aus einer Dissertation an der Westfälischen Wilhelms-Universität hervorgegangen ist, erhält die Germanistin Dr. Brigitte Riemann den zum ersten Mal verliehenen "Forschungspreis Deutsche Einheit". Überreicht wird der von der "Agentur Deutsche Einheit Münsterland" gestiftete und mit 2.500 Euro dotierte Preis am Montag, 14. Oktober 2002, um 18 Uhr im Rathaus der Stadt Münster.

    Die Arbeit von Dr. Brigitte Riemann arbeitet am Beispiel des Kabaretts die ganze Zwiespältigkeit des geistigen Lebens in der DDR heraus. Sie zeigt das kritische Potenzial des Kabaretts, verschweigt aber auch nicht die propagandistische Identifikation vieler Kabarettisten mit dem DDR-Staat. Sie schildert die "Untergrundorganisation mit hohen staatlichen Auszeichnungen" bei der Gratwanderung zwischen sozialistischem Ideal und Alltag in den Jahren 1949 bis 1999. Von Parteitag zu Parteitag schwankte das Maß der staatlich zugestandenen Offenheit und machte das Kabarett in Ostdeutschland zu einem wirkungsvollen "Ventil der Unzufriedenheit".

    Für ihre Arbeit analysierte Dr. Brigitte Riemann eine große Zahl von Kabarett-Programmen , wertete die Zensur- und Verbotsakten aus, studierte westliche und östliche Presseberichte und schaute auch intensiv in die Akten der "Gauck-Behörde". Nach Ansicht der Preisjury zeichnet sie "zwischen Legenden und Kritik ein realistisches Bild künstlerischer Aktivität in einem totalitären System und hilft uns dadurch, die DDR und die ehemaligen DDR-Bürger besser zu verstehen".

    Der von der "Agentur Deutsche Einheit Münsterland" (ADE.M), einer überparteilichen Bürgerinitiative um den ehemaligen Landtagsabgeordneten Bernd Feldhaus, gestiftete "Forschungspreis Deutsche Einheit" will künftig jährlich wissenschaftliche Arbeiten von Nachwuchswissenschaftlern auszeichnen, "die sich überzeugend mit der 45jährigen doppelten deutschen Geschichte, mit der Teilung und der Vereinigung Deutschlands und mit den erheblichen Problemen im Prozess der Vereinigung auseinandersetzen". Bei der ersten Verleihung des Preises am 14. Oktober 2002 im historischen Rathaus zu Münster hält der Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche, Christian Führer, den Festvortrag über das Thema "Die Kirche, in der alles anfing... Wurzeln der friedlichen Revolution".


    Weitere Informationen:

    http://www.ade-m.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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