Bei US-amerikanischen Kindern und Jugendlichen kommt aggressives und schizoid-zwanghaftes Verhalten deutlich häufiger vor, als bei den deutschen. Auch soziale Probleme und sozialer Rückzug treten bei amerikanischen Kindern häufiger auf als bei ihren deutschen Altersgenossen. Dagegen bestehen nur geringe Differenzen im Verhalten zwischen Kindern und Jugendlichen aus Deutschland und den Niederlanden. Zu diesem Ergebnis kommt eine vergleichende Studie unter der Leitung von Dr. Manfred Döpfner, die an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln angefertigt wurde.
In der vorliegenden Untersuchung wurden Verhaltensauffälligkeiten mit Hilfe einer Checkliste erfaßt. Befragt wurden dreitausend Elternpaare mit Kindern zwischen vier und achtzehn Jahren. Die aus der Befragung erhaltenen Ergebnisse wurden mit Umfragen verglichen, die in den 80er Jahren in den USA und den Niederlanden durchgeführt wurden.
Wie sich aus diesem Vergleich ergibt, bestehen besondere Unterschiede zwischen Deutschland und den USA. Bei den US-amerikanischen Kindern und Jugendlichen im Alter von vier bis elf Jahren kommen die genannten Auffälligkeiten deutlich häufiger vor als bei den deutschen. Mit zunehmendem Alter der Kinder werden die Unterschiede in ihrem Verhalten noch ausgeprägter. In der Altersstufe von zwölf bis achtzehn Jahren treten bei den amerikanischen Jugendlichen außerdem noch Angst bzw. depressives Verhalten verstärkt auf.
Wie die Kölner Untersuchung zeigt, bestehen dagegen geringe Unterschiede im Verhalten von Kindern und Jugendlichen aus Deutschland und den benachbarten Niederlanden. Zwar kommen bei den niederländischen Vier- bis Elfjährigen Verhaltensauffälligkeiten wie aggressives Verhalten, soziale Probleme und sozialer Rückzug häufiger vor, als bei den deutschen Kindern. Mit zunehmendem Alter verschwinden diese Differenzen jedoch. In der Altersstufe der Zwölf- bis Achtzehnjährigen ließen sich keine Unterschiede mehr zwischen deutschen und niederländischen Jugendlichen feststellen.
Wie die vorliegende Studie außerdem zeigt, wirken sich die kulturelle Herkunft sowie das Alter von Kindern und Jugendlichen beachtlich auf die Häufigkeit von Verhaltensstörungen aus. Es wurden dagegen keine oder nur geringfügige geschlechtsspezifische Unterschiede in der Häufigkeit von auffälligen Verhaltensweisen festgestellt. Sowohl beim Vergleich deutscher und US-amerikanischer, als auch deutscher und niederländischer Kinder und Jugendlichen zeigten die Mädchen und Jungen ähnliches oder identisches Verhalten.
Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias
Für Rückfragen steht Ihnen Dr. Döpfner unter der Telefonnummer 0221/478-6105 und der Fax-Nummer 0221/478-6104 zur Verfügung.
Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web (http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi/index.htm).
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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