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31.10.2002 16:35

Bilderverbot?

Dr. Ralf Breyer Public Relations und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    Daub-Vorlesungen über Recht, Ethik und Ästhetik der öffentlichen Darstellung

    Sie hat viel Aufsehen erregt - die Posterserie der Firma Benetton mit der ölverschmutzten Ente, dem Bild schwerarbeitender Kleinkinder der Dritten Welt oder mit der Abbildung eines menschlichen Körperteils mit dem Stempelaufdruck "H.I.V. POSITIVE". Beim Betrachter wurden Gefühle des Mitleids und des Schreckens geweckt, die Würde eines HIV-infizierten Menschen mißachtet und in einer großangelegten Image-Kampagne zu kommerziellen Zwecken genutzt - so jedenfalls sieht es der Bundesgerichtshof. Wie steht es in solchen Fällen mit der Pressefreiheit? Oder sind solche Fotos ethisch zu verantworten, weil sie - so auch der Standpunkt der Firma Benetton -lediglich eine traurige Realität abbilden und aufrütteln?

    Die Daub-Vorlesungen zur Medien- und Redefreiheit der Johann Wolfgang Goethe-Universität befassen sich am 7. November 2002 aus rechtlichen, ethischen und ästhetischen Perspektiven mit dem Thema "Bilderverbot". Dazu wurden die Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Elisabeth Bronfen (Universität Zürich), der Theologe und Medienethiker Prof. Dr. Hans-Joachim Höhn (Universität Köln) und der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Gunnar-Folke Schuppert (Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt) als Experten auf dem jeweiligen Gebiet eingeladen; so war beispielsweise Prof. Schuppert an dem Verfahren gegen die Benetton-Kampagne auf Seiten der Beklagten beteiligt.

    Die an die Vorträge anschließende Podiumsdiskussion wird von Prof. Dr. Günter Frankenberg vom Institut für öffentliches Recht an der Johann Wolfgang Goethe-Universität moderiert. Dabei werden religionshistorische, ethische, kulturwissenschaftliche und juristische Standpunkte zueinander in Beziehung gesetzt. Dazu gehört zum Beispiel das Bild in der Öffentlichkeit und das kollektive Unterbewusste einerseits, medien-ethische Perspektiven und pathologische Wirkungen andererseits und schließlich die juristische Position, für die das Interesse nach scharfen Kriterien für rechtliche Sanktionen im Vordergrund steht.

    Die 1999 von der Richard Daub-Stiftung und der Johann Wolfgang Goethe-Universität ins Leben gerufene Vorlesungsreihe zur Medien- und Redefreiheit beschäftigt sich mit Problemen der Kommunikationsfreiheiten in modernen Gesellschaften. Die ersten Vorlesungen wurden 1999 von dem amerikanischen Verfassungsjuristen Robert Post und dem Verfassungsrichter Dieter Grimm gehalten. Im folgenden Jahr konnte der Anwalt und Rechtswissenschaftler Anthony Julius (London) zu dem Thema "Antisemitismus vor Gericht" gewonnen werden.

    Nähere Informationen: Lucia Lentes, Öffentlichkeitsarbeit,
    E-Mail: Lentes@pvw.uni-frankfurt.de, Telefon: 069/798-22756, Fax 069 / 798-28530


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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