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05.11.2002 14:01

"Vom Kettenbuch zur Collage - Bucheinbände des 15. bis 20. Jahrhunderts"

Eva Faresin Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    180 /2002 (Kettenbuch)

    "Vom Kettenbuch zur Collage - Bucheinbände des 15. bis 20. Jahrhunderts"
    Ausstellung in der Universitäts- und Stadtbibliothek

    Die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln eröffnet am Montag, dem 11. November 2002, ihre neueste Ausstellung. Unter dem Titel "Vom Kettenbuch zur Collage - Bucheinbände des 15. bis 20. Jahrhunderts" bringt die Bibliothek aus ihrer Schatzkammer die schönsten Einbände aus sechs Jahrhunderten zur Schau. Die Ausstellung sowie der bibliophil gestaltete Katalog wurden von Dr. Gunter Quarg erarbeitet.

    Seit etwa einhundert Jahren verwahrt die Bibliothek Bücher mit kostbaren oder künstlerisch bemerkenswerten Einbänden in einem besonders geschützten Magazin. Aufgrund ihres Wertes oder ihrer Seltenheit kommen einzelne Stücke nur gelegentlich in Ausstellungen an die Öffentlichkeit. Zur Feier ihrer 400-jährigen Sammeltradition präsentiert die Universitäts- und Stadtbibliothek ("USB") nun eine Auswahl von 100 Einbänden des 15. bis 20. Jahrhunderts in einer eigenen Schau.

    Die Bände aus der Schatzkammer der Bibliothek legen Zeugnis von dem hohen Standard buchbinderischer Fertigkeiten ab, die in den Werkstätten Europas tradiert wurden. Unter den Exponaten befinden sich kostbar gebundenen Bücher aus den Bibliotheken von Adligen, Klöstern, städtischen Einrichtungen sowie von Privatleuten. Früheste Dokumente der Buchkultur im Bestand der USB sind die Inkunabeln (Frühdrucke von etwa 1450 bis 1500), denn die Handschriften hat man bei der Gründung der Stadtbibliothek im Jahre 1880 dem Historischen Archiv der Stadt Köln übereignet. Aus diesem Grund beginnt die Ausstellung mit Zeugnissen hiesiger Buchbinderwerkstätten aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Domstadt war damals zu einem der wichtigsten Druckorte im Deutschen Reich geworden, die auch dem Buch zugeordnete Handwerksbetriebe anzog.

    Die Einbandtechnik hatte sich seit der Einführung des Codex (anstelle der Schriftrolle) im frühen Mittelalter nur wenig verändert. Üblicherweise wurde der durch die Heftung zusammengehaltene Buchblock mit zwei Holzdeckeln versehen, die man mit Leder überzog und mit Verzierungen versah. Den Buchblock hielten aus Messing gefertigte Schließen zusammen. Anfangs wurde ein Buch in Form roher Druckbogen angeboten, Buchmaler und Buchbinder besorgten anschließend die Fertigstellung des Produktes. Daher wies die Einbandgestaltung bis weit bis ins 18. Jahrhundert eine große Vielfalt auf, denn Verlagseinbände waren noch nicht sehr verbreitet. Jede Bibliothek legte Standards für die von ihr verwahrten Bände fest, sei es hinsichtlich der Wahl des Einbandmaterials wie bei der künstlerischen Ausschmückung der Bände. Ob Kalbs-, Schweins-, Hirschleder oder Pergament, ob blindgepresste Einzelstempel oder goldverzierte Ornamente, diese Details der Gestaltung wurden in Klöstern und Amtsstuben mit den Handwerkern vereinbart. Als z. B. der Rat der Stadt Köln 1602 den Beschluss fasste, eine "Nova Bibliotheca" einzurichten, hat man die beschafften Bände meist mit Schweinsleder bezogen und mit handvergoldeten Supralibros versehen, die das Stadtwappen in einem Lorbeerkranz zeigen.

    Die in der Ausstellung gezeigten Exponate reichen von schweren Folianten der Inkunabelzeit, die mit Leder überzogene Holzdeckel aufweisen, bis zu Prachtbänden mit modernen Entwürfen, die von namhaften Künstlern wie Picasso, Beuys und Chagall stammen.

    Die Ausstellung wird vom 11. November bis zum 21. Dezember 2002 im Foyer der USB, Universitätsstr. 33, 50931 Köln-Lindenthal, gezeigt. Der Ausstellungskatalog erscheint als Band 12 der Reihe "Schriften der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln".

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    Verantwortlich: Eva Faresin

    Für Rückfragen steht Ihnen Dr. Gernot Gabel unter der Telefonnummer 0221/470-2404, der Fax-Nummer 0221/470-5166 und unter der Email-Adresse gabel@ub.uni-koeln.de zur Verfügung.

    Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web unter http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi/.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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