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26.09.2013 11:33

Faksimile der Litauischen Bibel nach mehr als 400 Jahren vollständig

Jan Meßerschmidt Presse- und Informationsstelle
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Die Übersetzung der Bibel ins Litauische liegt jetzt erstmals komplett als Faksimile vor. Herausgeber des letzten Teilbandes der originalgetreuen Reproduktion ist Professor Dr. Stephan Kessler vom Institut für Baltistik der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Der Band enthält die prophetischen Bücher des Alten Testaments und die Apokryphen. Das Teilprojekt wurde von der Deutschen Forschungsgemein-schaft (DFG) mit rund 17.500 Euro gefördert. Die Gesamtausgabe erscheint als Supplementum zur Reihe „Biblia Slavica“.

    1590 vollendete Pfarrer Johann Bretke (1536 – 1602) die Übersetzung der Bibel ins Litauische; zwanzig Jahre hatte er daran gearbeitet. Seine Hauptvorlage war die Lutherbibel. Bretkes handschriftliche Übersetzung ist ein kulturhistorisches Denkmal.
    Trotzdem wurde die Bibelübersetzung nie gedruckt. Im Jahre 1592 diskutierte Bretke auf einer Konferenz seine Bibelübersetzung mit einem Kollegium von Pfarrern. Aber auch seine Kollegen scheiterten an den Textstellen, mit denen er sich bereits erfolglos beschäftigt hatte. Statt sich für eine definitive Übersetzung zu entscheiden, fügte das Kollegium zu bestehenden Formulierungen immer neue Varianten hinzu. Dies verhinderte damals den Druck. Aus unserer heutigen Sicht ist es ein Glücksumstand, denn so ist die Handschrift zu einer einzigartigen Quelle der altlitauischen Sprache in allen ihren Varianten geworden. Sie repräsentiert ein Drittel des gesamten altlitauischen Textbestandes.

    Der letzte Band der Faksimile-Ausgabe wurde nun, mehr als vierhundert Jahre später, von Professor Dr. Stephan Kessler vom Institut für Baltistik der Universität Greifswald abgeschlossen. Bisher wurde die Handschrift im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz verwahrt. Die Gesamtausgabe der litauisch sprachigen Bretke-Bibel erscheint als Supplementum zur Reihe „Biblia Slavica“. Herausgeber ist die Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaft unter Leitung der Professoren Hans Rothe und Friedrich Scholz.
    Die kritische Edition des Neuen Testaments wird 2015 erscheinen.

    Weitere Informationen
    Verlagskatalog http://www.schoeningh.de/katalog/titel/978-3-506-77186-5.html
    Institut für Baltistik http://www.baltistik.uni-greifswald.de/

    Verlag Ferdinand Schöningh
    Stephan Kessler (Hg.): Biblia Lithuanica
    Faksimile der Handschrift, Band 4 und 5, Königsberg i. Pr. 1590 − Die prophetischen Bücher und die Apokryphen
    1. Aufl. 2013, XIV + 986 Seiten, Leinen
    ISBN: 978-3-506-77186-5; EUR 380.00 / CHF 475.00; Subskription: EUR 330.00

    Die Fotos können für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit der Pressemitteilung kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Dabei ist der Name des Bildautors zu nennen. Download: http://www.uni-greifswald.de/informieren/pressestelle/pressefotos/pressefotos-2013/pressefotos-september-2013.html

    Ansprechpartner an der Universität Greifswald
    Prof. Dr. Stephan Kessler
    Institut für Baltistik
    Domstraße 9/10
    17489 Greifswald
    Telefon 03834 86-3200
    stephan.kessler@uni-greifswald.de


    Bilder

    Prof. Stephan Kessler ist Inhaber des Lehrstuhls für Baltistik. Baltistik kann deutschlandweit nur an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald studiert werden.
    Prof. Stephan Kessler ist Inhaber des Lehrstuhls für Baltistik. Baltistik kann deutschlandweit nur a ...
    Jan Meßerschmidt, Universität Greifswald
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    Faksimile Auszug − Wenn eine alte Handschrift zum Flickenteppich wird, dann hat das seinen Grund. Man bessert dort aus, wo die Anmerkungen der zeitgenössischen Korrektoren nicht mehr zu erkennen waren. − Rechte sind geklärt, bei Nachfragen bitte an Professor Kessler wenden.
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    Stephan Kessler
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Prof. Stephan Kessler ist Inhaber des Lehrstuhls für Baltistik. Baltistik kann deutschlandweit nur an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald studiert werden.


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    Faksimile Auszug − Wenn eine alte Handschrift zum Flickenteppich wird, dann hat das seinen Grund. Man bessert dort aus, wo die Anmerkungen der zeitgenössischen Korrektoren nicht mehr zu erkennen waren. − Rechte sind geklärt, bei Nachfragen bitte an Professor Kessler wenden.


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