idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
12.11.2002 15:31

neu: Abgeschrieben?

Dr. Barbara Keddi Abteilung Medien und Kommunikation
Deutsches Jugendinstitut e.V.

    Ergebnisse einer empirischen Untersuchung über Schulverweigerer

    Die PISA-Studie hat die Aufmerksamkeit auf die Jugendlichen - ca. 20 % eines Altersjahrganges - gelenkt, die in der Schule im Alter von 15 Jahren vom systematischen Lernen so weit abgekoppelt sind, dass ihre Aussichten, je erfolgreich in die Arbeitswelt integriert zu werden, schon zu diesem Zeitpunkt als gering eingeschätzt werden. Das Deutsche Jugendinstitut ist in einer seiner Untersuchungen zum Modellprogramm "Arbeitsweltbezogene Jugendsozialarbeit" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend der Frage nachgegangen, welche Jugendlichen, in welchem Alter, unter welchen Bedingungen, mit welchen Konsequenzen mit Schule so sehr nicht klar kommen, dass sie sich trotz Schulpflicht aus der Schule ausklinken, den Schulbesuch verweigern. Dazu wurden Jugendliche sowie pädagogische und psychologische Fachkräfte gefragt:
    - nach Zeitpunkt,Verlauf und Dauer des Ausklinkens aus der Schule;
    - nach den Auslösern und Ursachen der Schulverweigerung;
    - nach den Reaktionen von Schule und Eltern;
    - nach den Aktivitäten, mit denen die "schulfreie" Zeit ausgefüllt wurde;
    - nach den Risiken des Abdriftens in Kriminalität und soziale Randständigkeit;
    - nach den Wegen, auf denen Schulverweigerer wieder zu systematischem Lernen gelangen.

    Daraus ergaben sich die folgenden zentralen Ergebnisse und Schlussfolgerungen:
    - Schulverweigerung und ihre Vorläufer (Schulmüdigkeit, zeitweiliges Schulschwänzen) beginnen bereits in der Grundschule und verfestigen sich häufig im zwölften Lebensjahr. Die bisher praktizierten Strategien des Umgangs mit Schulmüdigkeit und Schulverweigerung setzen zu spät an.
    - Die Strategien von Jugendsozialarbeit und Schule sind eher additiv als integriert. Schule und Jugendsozialarbeit müssen enger kooperieren.
    - Die Symptome von Schulverweigerung unterscheiden sich deutlich bei Mädchen und Jungen. Jungen stören den Unterricht, Mädchen klinken sich unauffällig aus. Die Aufmerksamkeit von Politik und Praxis richtet sich bisher vor allem auf die Jungen; doch auchder unauffällige Ausstieg der Mädchen muss mehr Beachtung finden.
    - Viele junge Migrantinnen und Migranten fallen bereits im schulpflichtigen Alter aus dem Bildungssystem heraus, wobei Schule und Sozialarbeit besonders gegenüber der Lebenssituation und den Problemen von Aussiedlerjugendlichen hilflos sind. Deshalb müssen spezifische Strategien gerade für diese Jugendlichen entwickelt werden.

    Maria Schreiber-Kittl, Haike Schröpfer
    Abgeschrieben?
    Ergebnisse einer empirischen Untersuchung über Schulverweigerer
    Reihe: Übergänge in Arbeit, Band 2
    DJI Verlag Deutsches Jugendinstitut 2002
    ISBN 3-87966-405-6
    232 S., EUR 9,80

    nur über den Buchhandel zu beziehen!
    Alleinvertrieb: Verlag leske + budrich, Postfach 300551, 51334 Leverkusen, Tel.: 02171-4907-0, Fax: 02171-4907-11; E-Mail: lesbudpubl@aol.com; www.leske-budrich.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Psychologie, Recht
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).