idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
22.11.2002 13:55

Moderne Diagnostik bei Sprach-, Stimm- und Schluckstörungen

Jutta Reising Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    In der heutigen Informations- und Kommunikationsgesellschaft gewinnt eine normale Sprach-und Stimmfunktion zunehmend an Bedeutung. Menschen, die unter Sprach-, Stimm- oder Schluckstörungen leiden, haben größere Probleme, sich in der Gesellschaft zurecht zu finden. Moderne Untersuchungsmethoden auf diesem Gebiet werden auf einer ärztlichen Fortbildungsveranstaltung der Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie des Universitätsklinikums Münster (UKM) vorgestellt, die am Samstag, 30. November 2002, im Hörsaal der Hals-Nasen-Ohren- Klinik stattfindet. In dieser interdisziplinär angelegten Veranstaltung wird die Notwendigkeit der Kooperation verschiedener Fachdisziplinen wie Phoniatrie, Radiologie und Logopädie deutlich, die notwendig ist, um ein bestmögliches Therapieergebnis zu erzielen.

    Neue Methoden helfen den Ärzten, präzisere Diagnosen stellen zu können: So wird zum Beispiel Dirk Deuster, Arzt in der Phoniatrie und Pädaudiologie, eine neue Hochgeschwindigkeitskamera vorstellen, die erstmalig die Stimmlippenbewegungen in Echtzeit digital aufnehmen kann. Mit dem bloßen Auge sind die Bewegungen nicht sichtbar, doch mit dieser Technik ist es möglich, bis zu 4000 Aufnahmen in einer Sekunde zu erstellen. "Mit den alten Methoden konnten wir keine vollständigen Schwingungsperioden darstellen", erklärt die Direktorin der Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie, Prof. Dr. Antoinette Lamprecht-Dinnesen. Die neue Technik der Hochgeschwindigkeitskamera befindet sich noch in der klinischen Erprobung. Mit Hilfe dieser Kamera ist es den Ärzten möglich, Bewegungsunregelmäßigkeiten der Stimmlippen genauer zu erkennen und damit Diagnosen zu sichern und Therapieverläufe zu beurteilen.

    Neben der Hochgeschwindigkeitskamera geht es in der Fortbildungsveranstaltung um Schulkinder, die zur Abklärung von Hör-, Sprach-und Sprechstörungen oder einer auditiven Verarbeitungs-und Wahrnehmungsstörung vorgestellt werden. Diplom-Psychologe Peter Matulat stellt Untersuchungsverfahren zur Diagnostik von Aufmerksamkeits-und Konzentrationsstörungen, der verbalen und visuellen Lern-und Merkfähigkeit und spezieller visueller Störungen am Beispiel eines Schulkindes vor.


    Im Anschluss wird die Lehrlogopädin Helga Breitbach-Snowdon über die Diagnostik von Störungen der Nahrungsaufnahme und des Schluckens sprechen. Dr. Johannes Weßling aus dem Institut für Klinische Radiologie -Röntgendiagnostik wird die radiologischen Untersuchungsverfahren vorstellen. Schluckstörungen können insbesondere bei Tumorerkrankungen im Kopf- Hals- Bereich und bei neurologischen Erkrankungen, zum Beispiel als Folgeschaden eines Schlaganfalls, auftreten. Nach differenzierter Feststellung der funktionellen Einschränkungen können Behandlungstechniken wie Nahrungsanpassung, Haltungsänderungen und gezielte Schlucktechniken angewendet werden.

    Die Fortbildungsveranstaltung, die in Kooperation mit der Sektion Westfalen-Lippe des Deutschen Berufsverbandes der Fachärzte für Phoniatrie und Pädaudiologie sowie der Akademie für Ärztliche Fortbildung der Ärztekammer Westfalen- Lippe durchgeführt wird, beginnt um 9.15 Uhr. Tagungsleiter sind Prof. Dr. Antoinette Lamprecht-Dinnesen sowie der Vorsitzende der Regionalgruppe des Berufsverbandes, Dr. H.-J. Radü aus Bochum.


    Weitere Informationen:

    http://medweb.uni-muenster.de/institute/phon/veranstaltungen/index.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).