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09.07.1998 00:00

Alzheimersche Krankheit: Düsseldorfer Forscher entwickelten neuen Test

Bärbel Broer M. A. Stabsstelle Presse und Kommunikation
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

    Wie die neueste Ausgabe der international renommierten Wissenschaftszeitschrift "Nature Medicine" meldet, hat ein interdisziplinäres Forscherteam des Biologisch-Medizinischen Forschungszentrums (BMFZ) der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ein vollkommen neues biochemisches bzw. biophysikalisches Diagnoseverfahren für die Alzheimersche Krankheit (AD) entwickelt. Bisher gibt es noch keinen verläßlichen Labortest.

    Das Team besteht aus Biophysikern (Martin Pitschke, Prof. Dr. Detlev Riesner), einem Neurologen (Dr. Rolf Prior) und einem Psychiater (Dr. Martin Haupt). Es wird vom BMBF und vom NRW-Wissenschaftsministerium gefördert. Die Vorarbeiten leisteten die Forschergruppen von Prof. Dr. Detlev Riesner (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) und Prof. Dr. Manfred Eigen (Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie, Göttingen), die ihre speziellen Erfahrungen aus der Prionenforschung (Prionen = Erreger von BSE und CJD, Creutzfeldt-Jakob-Desease) kombinierten.

    Bei AD kommt es ähnlich wie bei den Prionenerkrankungen BSE und CJD zu einer krankhaften Verklumpung eines bestimmten Eiweißmoleküls. Es findet sich im zentralen Nervensystem. Bei dem neuen Verfahren wird der eigentliche krankhafte Vorgang direkt zur Diagnose ausgenutzt, indem der Rückenmarksflüssigkeit, die untersucht werden soll, fluoreszierendes Protein (Eiweiß) zugesetzt wird. Trifft nun ein Laserstrahl auf den so markierten Proteinkomplex, gibt es einen einige Millisekunden anhaltenden "Fluoreszenz-Blitz", während alle nicht fluoreszierenden Proteine nur ganz kurz aufleuchten.

    Das Forscherteam der Heinrich-Heine-Universität konnte die Laserblitze in der Rückenmarksflüssigkeit von 15 Alzheimer-Patienten eindeutig nachweisen, während in der Kontrollgruppe von Patienten ähnlichen Alters - aber mit anderen neurologischen Krankheiten - die Laserblitze nicht gefunden wurden. Das Verfahren ist einfach und schnell anwendbar, dabei ohne Risiko für die Patienten.

    In einer groß angelegten Feldstudie wird nun die Routineverwendbarkeit des Tests überprüft. Im Gegensatz zu CJD werden bei der Alzheimerschen Krankheit große Anstrengungen für eine Therapie unternommen. Eine besondere Klasse möglicher Behandlungsmittel kann mit dem neuen Verfahren sehr effektiv auf ihre Wirkung gescreent werden. Die Düsseldorfer Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck daran, entsprechende Testverfahren auch für CJD am Patienten bzw. BSE am lebenden Tier zu entwickeln.

    Für weitere Informationen: Prof. Dr. Detlev Riesner, Tel. 0211-81-14840


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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