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04.12.2002 12:13

Wie stark sind Blutgefäße entzündet?

Dr. Arnd Schweitzer Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    MHH-Forscher entdeckt Grundlagen für neue Diagnostik - Ergebnisse sind heute im renommierten Wissenschaftsmagazin "The Lancet" erschienen

    Abgestorbene Zellen aus der Blutgefäßwand zeigen, wie weit Gefäßentzündungen fortgeschritten sind, und können nun mit einer speziellen Färbemethode dargestellt werden - dies zeigt die Arbeit von Dr. Alexander Woywodt, Abteilung Nephrologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Seine Ergebnisse wurden heute im renommierten britischen Wissenschaftsmagazin "The Lancet" veröffentlicht.

    Dr. Woywodt beschäftigte sich mit einer Gruppe seltener Erkrankungen: Bei den so genannten systemischen Vaskulitiden sind Blutgefäße entzündet. Bislang wusste man, dass dabei bestimmte Antikörper im Blut auftauchen, die sich gegen weiße Blutkörperchen richten. Kommt es zu einem Kontakt zwischen diesen ANCA (englisch: anti-neutrophil cytoplasmic antibodies) und den weißen Blutkörperchen, werden die Blutkörperchen aktiviert und lösen den Entzündungsprozess aus. Im Verlauf wird die Blutgefäßwand, das Endothel, schwer geschädigt: Zellen sterben ab, lösen sich und werden ins Blut ausgeschwemmt. Je weiter die Krankheit fortschreitet, umso mehr abgestorbene Zellen zirkulieren im Blut. Deren Anzahl könnte also zeigen, wie stark die Entzündung ist. Hier setzt Dr. Woywodts Arbeit an: Ihm gelang es, eine Nachweismethode für die abgestorbenen, zirkulierenden Zellen zu entwickeln: Er konnte sie anfärben und macht sie dadurch sichtbar und zählbar. Bei Gesunden und bei Patienten mit anderen entzündlichen Erkrankungen fanden sich sehr wenige, bei Patienten mit einer Vaskulitis dagegen zahlreiche Endothelzellen: mehr als 100 pro Milliliter Blut. Je besser es den Patienten ging, umso weniger Zellen entdeckte er im Blut.

    Nun müssen weitere Untersuchungen zeigen, ob die Zahl zirkulierender Endothelzellen die Aktivität systemischer Vaskulitiden tatsächlich klinisch nutzbar anzeigt.

    Auf Wunsch senden wir Ihnen ein digitales Foto von Dr. Woywodt zu.

    Weitere Informationen gibt gern Dr. Alexander Woywodt, Telefon: (0511) 532-6319, E-Mail: Woywodt.Alexander@mh-hannover.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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