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12.12.2002 13:50

Mit 63 Jahren begann sein wichtigster Lebensabschnitt

Dr. Bärbel Adams Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Prof. Dr. med. Gottfried Geiler wird am13. Dezember 75. Der bekannte Leipziger Pathologe, der auf dem Gebiet der Rheumaforschung aus dem Blickwinkel der Histopathologie und Immunhistologie mit 200 Vorträgen und mit mehr als 100 Buchbeiträgen internationalen Ruhm erntete, ist schon lange im Ruhestand, hat sich aber noch lange nicht zur Ruhe gesetzt.

    Zum 70. Geburtstag von Prof. Gottfried Geiler schrieb einer seiner Habilitanden, Prof. Dr. Peter Stiehl vom Institut für Pathologie der Universität Leipzig: "Nach der politischen Wende begann für Geiler im Alter von fast 63 Jahren, zu einem Zeitpunkt, an dem andere bereits den verdienten Ruhestand vor Augen haben, sein wichtigster Lebensabschnitt mit einer überdurchschnittlichen Fülle universitärer und überregionaler Aufgaben und Funktionen, die ihm auf Grund seiner großen wissenschaftlichen und persönlichen Ausstrahlungskraft und seiner integren Haltung während des Bestehens der DDR wie selbstverständlich zufielen". Er charakterisierte damit einen großartigen Menschen, einen hervorragenden Wissenschaftler und einen Hochschulpolitiker im besten Sinne des Wortes.

    Unvergessen ist mir eine Fakultätsratssitzung im Frühjahr 1995, zu der er aus Dresden kommend abgehetzt und verspätet eintraf, seinen Mantel auszog, sich die Haare etwas zurückstrich, vorn hinsetzte und ruhig und freundlich die Leitung der Sitzung übernahm. Ruhe und Freundlichkeit, verbunden mit wissenschaftlicher und menschlicher Integrität, einem ungeheuren Fleiss, Zielstrebigkeit - das waren und sind jene Eigenschaften, die ihn gerade in jenen turbulenten Zeiten für Universität und Medizinische Fakultät unentbehrlich machten.

    Gottfried Geiler ist sein gesamtes Leben mit Leipzig verbunden. Er wurde hier geboren, ging hier zur Schule und studierte hier Medizin, unterbrochen nur durch die Zeit in der Wehrmacht und eine kurze Assistenzzeit in Berlin. 1952 promovierte er mit dem Thema: "Der Einfluss des körperlichen und seelischen Traumas auf Beginn und Verlauf der multiplen Sklerose". 1961 folgte die Habilitation, da war er bereits seit einem Jahr Oberarzt unter Prof. Gottfried Holle und seit sieben Jahren am Institut für Pathologie tätig. Nach seiner Habilitation wurde er relativ schnell Hochschuldozent, erhielt aber erst 1981 eine außerplanmäßige Professur. Dennoch wurde er auf Grund seiner zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten und seiner regen Vortragstätigkeit international schnell bekannt. Schon 1969 wählte ihn man in Gesellschaft für Naturforscher Leopoldina, deren Vizepräsident er 1989 wurde. Sein wissenschaftliches Interesse galt zunächst den krankhaften Veränderungen des Körpergewebes bei rheumatischem Fieber, er wandte sich dann aber mehr und mehr der formalen Entwicklung der Rheumatoid-Arthritis zu.

    1990 wurde Geiler Mitglied des Rektoratskollegiums der Universität Leipzig. Zweimal wählten ihn die Hochschullehrer der Medizinischen Fakultät zu ihrem Dekan, eine Funktion, die er von 1990 bis 1995 inne hat. 1993 wurde er gleichzeitig bis zum Ende seiner Dienstzeit 1996 zum Direktor des Institutes für Pathologie bestellt. Welche Arbeitslast er in dieser Zeit zu bewältigen hatte, zeigt sich allein daran, dass er 120 Berufungen zu bearbeiten hatte immer unter dem Aspekt einer ausgewogenen Neugestaltung der Medizinischen Fakultät. Zugleich war Geiler aber auch Präsidiumsmitglied des Medizinischen Fakultätentages und Gründungsmitglied vieler wissenschaftlicher Institutionen. Für seine verdienstvolle Tätigkeit erhielt er 1994 das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und die Caspar-Borner-Medaille für Verdienste um die Erneuerung der Universität.

    Obwohl inzwischen längst im Ruhestand, seiner Universität und Medizinischen Fakultät ist er nach wie vor verbunden. Der Rektor der Universität Leipzig Prof. Dr. Volker Bigl, der unter Geiler zunächst Prodekan und dann selbst Dekan war, hob in seinem Glückwunschschreiben zum 75. Geburtstag ausdrücklich hervor, dass er nach wie vor "von Ihrem Rat und Ihrer Erfahrung profitieren könne."

    weitere Informationen: Prof. Peter Stiehl
    Telefon: 0341 97 15021
    E-Mail: stiep@medizin.uni-leipzig.de


    Bilder

    Prof. Dr. Gottfried Geiler während eines Vortrages
    Prof. Dr. Gottfried Geiler während eines Vortrages

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Gottfried Geiler während eines Vortrages


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