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17.12.2002 14:08

Erkundungen Leipziger Anglisten

Volker Schulte Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Wenn die Leipziger Anglistik im jüngsten Forschungsranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) in der Spitzengruppe der deutschen Universitäten platziert ist, dann auch durch die beachtliche Anzahl ihrer Publikationen. Aber Zahlen sind nur das eine, der eigentliche Gewinn ergibt sich, wenn man sich den Inhalten zuwendet. Und da werden aus Erkundungen ("Leipzig Explorations in Literature and Culture" lautet der Titel einer englischsprachigen Reihe) interessante Entdeckungen in jenen fruchtbaren Kulturgebieten, wo sich Literatur, Natur- und Geisteswissenschaften treffen.
    Ein Gespräch mit den Herausgebern der Publikationsreihe im weltweit agierenden Galda + Wich Verlag, Prof. Dr. Elmar Schenkel und Dr. Stefan Welz vom Institut für Anglistik, verdeutlicht das Anliegen, mit diesen Grenzüberschreitungen, die zumeist auf Magister- und Doktorarbeiten fußen, nicht nur spannende Themen zu behandeln, sondern auch Forschungslücken der Literaturwissenschaft überhaupt zu schließen. Zu denken ist an Silke Strickrodts Band über die Afrika-Forschungsreisende Sarah Lee (1791-1856) oder Dietmar Böhnkes Buch über den zeitgenössischen schottischen Autor James Kelman oder Martina Seiferts Monographie über den bekanntesten, 1940 geborenen neufundländischen Schriftsteller Tom Dawe.
    Diese Publikationen wie auch die vier inzwischen vorliegenden Konferenzbände, darunter als Highlight der zur 98er Konferenz "Lost Worlds & Mad Elephants. Literature, Science and Technology 1700-1990", finden internationale Beachtung und sind ein Markenzeichen des Leipziger Instituts geworden. Auch insofern, dass hier Studenten und Nachwuchswissenschaftler früh in das editorische Handwerk, in die Publikations- und Konferenztätigkeit eingeführt und einbezogen werden. Sie werden so ganz praktisch dazu angehalten, nicht über den zurückgehenden Einfluss der Geisteswissenschaften zu lamentieren, sondern auf die modernen Naturwissenschaften zuzugehen, Berührungsängste abzubauen und Berührungspunkte zu schaffen. Das im übrigen, wie Prof. Schenkel betont, in guter englisch-pragmatischer Tradition. Solcherart Grenzüberschreitung zwischen den "zwei Kulturen" strahlt aus und lässt auch Physik- und Mdizinstudenten den Weg zu entsprechenden Oberseminaren finden. Da werden Grundmuster des Denkens in den unterschiedlichen Fächerkulturen aufgespürt, da wendet man sich imaginativen Elementen und Inspirationen in der Wissenschaft zu oder geht visuellen Archetypen nach. Und den Studenten macht es Spaß, von der eigenen in eine fremde Lebenswelt zu springen, wenn etwa Formen des organischen Denkens in der Literatur des 19. Jahrhunderts oder Gestalten und Orte der Alchemie in Kunst und Literatur aufgesucht werden.
    Und natürlich kann in diesem Kontext das Interesse an dem Autor der "Zeitmaschine" und allerlei Wissenschaftsphantasien, H. G. Wells, einem der Väter der Science fiction, nicht fehlen. Elmar Schenkel verfasste die erste deutsche Biographie des englischen Autors, und im Sommer dieses Jahres hat die Wells-Society im Zusammenhang mit der Leipziger Konferenz zur Rezeption von Wells in Europa erstmals außerhalb Englands getagt, eben in Leipzig und in Gemeinschaft mit zahlreichen Experten aus mehreren Ländern. Ein Blick voraus, und zwar ins Jahr 2004, zeigt, man bleibt sich treu, erscheint doch da das Thema "Magische Objekte in Literatur und Wissenschaft" am Leipziger Konferenzhimmel.
    Weitere Informationen: Prof. Dr. Elmar Schenkel
    Tel.:97 37312
    E-Mail: schenkel@uni-leipzig.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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