MHH-Forscher untersuchten, welche Eiweiße bei entzündlichen Gefäßerkrankungen eine wichtige Rolle spielen
Die Entzündung ist ein komplizierter Vorgang: Viele Moleküle und Zellen arbeiten dabei zusammen und bewirken schließlich die Reaktion. Trotz erheblicher Fortschritte in der Forschung war es bisher unklar, ob bei entzündlichen Gefäßerkrankungen wie dem systemischen Lupus erythematodes oder der rheumatoiden Arthritis mehr die Rheumafaktor(Antikörper)-Komplexe oder nur die Schockproteine wie C5a eine Rolle spielen.
Die Frage beantwortete vor kurzem eine Arbeitsgruppe der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) um Professor Dr. J. Engelbert Gessner aus der Abteilung Klinische Immunologie im Journal of Clinical Investigation (110: 1759-1761, 2002): Sie konnte zeigen, dass beide Komponenten zusammen die Entzündungsaktivität beeinflussen. Die Schockproteine regulieren die Rezeptoren für die Rheumafaktor
(Antikörper)-Komplexe und haben somit einen entscheidenden Einfluss auf die Intensität der Entzündung.
Die Autoren belegten die Daten nicht nur an Entzündungszellen (Makrophagen) im Reagenzglas. Beispielhaft für andere entzündliche Gefäßerkrankungen konnten sie die Funktion beider Entzündungsproteine und ihrer Rezeptoren auch in einem Tiermodell an Lungenmakrophagen aufzeigen - und das sowohl auf der funktionellen als auch auf der genetischen Ebene.
Wenn es nun gelingt, die Antikörperkomplexe oder die Schockproteine (C5a) zu blockieren, ergäben sich daraus neue Möglichkeiten der Behandlung. Entsprechende Eiweiß-Blockademoleküle wurden bereits erfolgreich in Mausmodellen eingesetzt und werden derzeit für die Therapie des Menschen entwickelt.
Weitere Informationen gibt gern Professor Dr. Reinhold E. Schmidt, Direktor der Abteilung Klinische Immunologie der MHH, Telefon: (0511) 532-6656, E-Mail: Immunologie@mh-hannover.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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