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20.03.2014 17:19

Ein Rätsel des Fettstoffwechsels geklärt

Dr. Susanne Langer Pressestelle
Philipps-Universität Marburg

    Marburger Biologen Alexander Tups und Christiane Koch erhalten Preis für ihre Arbeit zur Adipositasforschung

    Die Marburger Biologen Dr. Alexander Tups und Dr. Christiane Koch haben für ihre gemeinsame Arbeit „High-Fat Diet Induces Leptin Resistance in Leptin-Deficient Mice“ den Ernst und Berta Scharrer-Preis der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) erhalten. Die Verleihung der mit 10.000€ dotierten Auszeichnung fand am 20. März 2014 im Rahmen des 57. Symposiums der DGE in Dresden statt.

    „Mit dieser Arbeit konnten wir eine seit langem ungeklärte, aber essentielle Frage zur Entstehung von Fettleibigkeit und Folgeerkrankungen wie Diabetes aufklären“, hebt Tups hervor, der an der Philipps-Universität Leiter der Nachwuchsforschergruppe "Zentralnervensystem und Ernährung" am Fachbereich Biologie ist. Die preisgekrönte Arbeit beschäftigt sich mit dem Hormon Leptin, das größte Bedeutung für den Fettstoffwechsel hat, da es als Signal für die Körpergewichtsregulation gilt. Leptin vermittelt dem Gehirn den Zustand des Fettgehaltes im Körper. Tups erläutert, dass sich jedoch herausgestellt habe, dass die meisten Fälle humaner Fettleibigkeit mit einer Unempfindlichkeit des Gehirns gegenüber diesem Hormon einhergehen. Da Leptin vom Fettgewebe gebildet werde, gehe Fettleibigkeit mit zu hohen Leptinspiegeln einher, von denen angenommen worden sei, dass sie Leptinresistenz verursachten. „Wir konnten nun diese essentielle Frage der Adipositasforschung klären: Nicht die hohen Leptinspiegel scheinen die Ursache von Leptinresistenz zu sein, sondern eine Ernährung, die reich an gesättigten Fettsäuren ist“, erklärt Tups. Diese gesättigten Fettsäuren könnten womöglich direkt neurochemische Vorgänge im Gehirn beeinträchtigen, welche dann zu Leptinresistenz und Folgeerkrankungen wie Diabetes führen Mit der nun prämierten, mittlerweile veröffentlichten Arbeit sowie weiteren Publikationen konnte seine Arbeitsgruppe zentrale Fragen zur Entstehung von Leptinresistenz aufklären.

    Die Sektion Neuroendokrinologie der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) vergibt seit 1999 jährlich den mit 10.000 Euro dotierten Ernst und Berta Scharrer-Preis der DGE, der traditionell von der Firma Lilly Deutschland GmbH gesponsert wird. Namensgeber dieser Auszeichnung sind die beiden Forscher Ernst und Berta Scharrer, zwei Wissenschaftler, die als Begründer der neuroendokrinologischen Forschung gelten. Sie begannen ihre Forschungsarbeit in den dreißiger Jahren in München und setzten diese später in Frankfurt und in den USA fort.

    Foto: steht zum Download bereit unter http://www.uni-marburg.de/aktuelles/news/2008b/1001ii (Foto: Heike Pohla)

    Weitere Informationen:
    http://www.endokrinologie.net/scharrer-prize.php

    Originalveröffentlichung: Koch, C. E., Lowe, C., Pretz, D., Steger, J., Williams, L. M. and Tups, A. (2014), High-Fat Diet Induces Leptin Resistance in Leptin-Deficient Mice. Journal of Neuroendocrinology, 26: 58–67. doi: 10.1111/jne.12131 <http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/jne.12131/full >

    Ansprechpartner:
    Dr. Alexander Tups, Neuronale Ernährungsphysiologie, Fachbereich Biologie
    Tel.: ++49(0)64212823547
    E-mail: tups@staff.uni-marburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

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