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10.01.2003 21:09

Kein Reformstau in 2002

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Trotz schwieriger Rahmenbedingungen war 2002 ein "Jahr der Vorwärtsentwicklung" für die Universität Münster. Beim Neujahrsempfang der Universität am Freitag, 10. Januar 2003, im münsterschen Schloss zeigte sich Rektor Prof. Dr. Jürgen Schmidt zufrieden: "Wir sind zwar noch weit davon entfernt, alle selbstgesetzten Ziele realisiert zu haben. Aber auch im Jahr 2002 gab es an unserer Universität keinen Reformstau, und es konnten durchaus vorzeigbare Fortschritte erzielt werden".

    Vor mehr als 400 Gästen wies Rektor Prof. Schmidt in seiner Ansprache unter anderem auf den Abschluss einer Zielvereinbarung mit der nordrhein-westfälischen Landesregierung hin, durch die auf mehreren Feldern wichtige Schritte zur weiteren Profilierung der Universität eingeleitet worden seien. So werde mit dem Aufbau eines "Centrums für religiöse Studien" Münster die erste Universität in ganz Deutschland sein, an der Lehrerinnen und Lehrer für Islamunterricht an den Schulen ausgebildet werden. Zu Realisierung dieser und anderer Ziele, wie zum Beispiel der Einrichtung eines internationalen Kompetenzzentrums für Waldökologie, Holz- und Forstwirtschaft, erhalte die Universität vom Land insgesamt 7,3 Millionen Euro.

    Weitreichende Folgewirkungen für den Standort Münster werde die Kooperation der Universität mit der CenTech GmbH haben. Die Gesellschaft baut derzeit an der Mendelstraße ein Zentrum für Nanotechnologie. Land, Stadt und Universität teilen sich die Baukosten in Höhe von insgesamt 7,5 Millionen Euro. Von der Zusammenarbeit erhofften sich die Beteiligten die Schaffung von Arbeitsplätzen durch Firmenneugründungen und die Ansiedlung von Unternehmen. Diese erfolgreiche Kooperation werde ebenso wie der Bau eines Max-Planck-Instituts für vaskuläre Biologie das Profil der Westfälischen Wilhelms-Universität schärfen und den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Münster aufwerten.

    Bei der Aufzählung der weniger erfreulichen Nachrichten und Entwicklungen des vergangenen Jahres durch den Rektor stand die Insolvenz des "Instituts für Chemo- und Biosensorik" (ICB) an erster Stelle. Vor allem durch die negative wirtschaftliche Entwicklung am sogenannten "Neuen Markt" sei das frühere Aushängeschild des Technologiestandorts Münster in die Zahlungsunfähigkeit geraten. Der Rektor geht davon aus, dass in wenigen Tagen die Entscheidungen über die Zukunft des ICB fallen werden.

    Nicht schnell genug voran kommt nach Ansicht von Prof. Schmidt die Modularisierung der Studiengänge. Vor allem mit Bild auf die internationale Anschlussfähigkeit sei eine "deutliche Erhöhung des Marschtempos" angezeigt. Eine verstärkte internationale Ausrichtung der Universität gehöre zu den zentralen Geboten in der sich verändernden Wissenschaftslandschaft. Zwar habe die Universität Münster im Rahmen von Partnerschaftsabkommen, der Mitarbeit in internationalen Netzwerken und hinsichtlich der Betreuungsqualität ihrer ausländischen Gäste schon viel erreicht, aber des Rektor hält es für zwingend geboten, "die internationale Profilierung der Universität durch die Etablierung international anschlussfähiger Studiengänge, durch weitere Kooperationen und neuen Kooperationsformen wie auch durch die Verstärkung von Austauschprogrammen deutlich auszubauen".

    Ein weiterer wichtiger Baustein für die Zukunft sei der Einsatz der neuen Medien. Das Ziel sei es, die Universität Münster zu einem Zentrum für Multimedia auszubauen. Die Notwendigkeit des "lebenslangen Lernens" mache verstärkte Anstrengungen auch in der wissenschaftlichen Weiterbildung nötig. Auch die dauerhafte Überprüfung von Forschung und Lehre sei eine wichtige Voraussetzung zur Erfüllung der universitären Kernaufgaben.

    Die Universität Münster wird sich nach den Worten von Rektor Prof. Schmidt nur dann erfolgreich als erstrangige Hochschule im nationalen und internationalen Vergleich behaupten können, wenn sie sich auf die eingeleiteten strukturellen Veränderungen konzentriere und vorhandene Potenziale freisetze. Dazu gehöre die Befreiung von der kameralistischen Haushaltssteuerung durch die Bürokratie ebenso wie Veränderungen der Managementstrukturen an der Spitze. Damit sei kein "allmächtiges Rektorat" gemeint, sondern ein Mehr an Transparenz, Kommunikation und Verantwortlichkeit.


    Bilder

    Rektor Prof. Dr. Jürgen Schmidt
    Rektor Prof. Dr. Jürgen Schmidt

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Rektor Prof. Dr. Jürgen Schmidt


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