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10.01.2003 21:13

Universitätspreise 2002 verliehen

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Herausragende Leistungen in Forschung und Lehre, beim Wissenstransfer und bei der Frauenförderung würdigt die Universität Münster seit zwei Jahren mit einer Reihe von hochdotierten Preisen, die nicht nur Belohnung sondern vor allem auch Anreiz sein sollen. Die Universitätspreise für das Jahr 2002 wurden beim Neujahrsempfang der Universität am 10. Januar in der Aula des Schlosses von Rektor Prof. Dr. Jürgen Schmidt überreicht.

    Den mit 40.000 Euro dotierten Forschungspreis für das Jahr 2002 erhielt der Biochemiker Prof. Dr. Hans-Joachim Galla. Der 54-jährige Direktor des Instituts für Biochemie der Universität Münster wurde ausgezeichnet für herausragende Forschungsarbeiten zur strukturellen Organisation und physiologischen Funktion des Lungensurfactants, einem molekular dünnen Film, der die innere Oberfläche der vielen Millionen Luftbläschen in der Lunge bedeckt, sowie zur Regulation der Blut-Hirn-Schranke, die das Hirn sozusagen vom normalen Blutkreislauf abkoppelt. Durch diese unüberwindliche Hürde wird beispielsweise gewährleistet, dass im Blut befindliche Krankheitserreger nicht ins Gehirn geschwemmt werden und sich dort ausbreiten. Neben solchen Schutzfunktionen stellt die Blut-Hirn-Schranke auf der anderen Seite aber auch ein Problem dar: Da sie auch von Medikamenten nicht passiert werden kann, sind der medikamentösen Behandlung von Krankheiten im Gehirn bislang enge Grenzen gesetzt. Die Forschungsarbeiten von Prof. Galla, die sich durch einen ausgeprägt fachübergreifenden Ansatz unter Berücksichtigung von Erkenntnissen aus Chemie, Medizin und Physik auszeichnen, haben auch dem Fachbereich Chemie und Pharmazie und der Universität Münster insgesamt einen hohen Stellenwert im Kanon der internationalen Forschungszentren verschafft.

    Preis für gute Lehre
    Der mit insgesamt 40.000 Euro dotierte Lehrpreis der Universität Münster wurde für das Jahr 2002 geteilt: Ausgezeichnet wurden mit jeweils 20.000 Euro der Biologe Prof. Dr. Bruno Moerschbacher und das Projekt "cHL - computergestützte Hochschullehre". Das von Prof. Moerschbacher initiierte und mit großem Engagement voran getriebene Projekt "Biowissenschaften 2000+" hat eine umfassende formale und inhaltliche Umstrukturierung des Biologiestudiums zum Ziel, die auch als Grundlage für eine geplante Reform der Lehre in den gesamten Naturwissenschaften dienen kann. Der neu konzipierte modulare Diplomstudiengang Biologie lässt einen problemlosen Übergang zu künftigen Bachelor- und Master-Abschlüssen zu. Die Herausforderung war dabei, die unterschiedlichen Studienrichtungen Diplom und Lehramt sowie die umfangreichen Nebenfachleistungen so zu kombinieren, dass sich daraus ein sinnvolles Gesamtkonzept ergibt.

    Das ebenfalls mit dem Lehrpreis der Universität Münster ausgezeichnete Multimedia-Konzept einer "computergestützten Hochschullehre" (cHL) ist ein modular aufgebauter Ansatz aus den Wirtschaftswissenschaften, der generell für Lern- und Lehrprozesse an der Hochschule einsetzbar ist. Das Engagement von Projektleiter Prof. Dr. Heinz-Lothar Grob und seinen Mitarbeitern bezieht sich über das eigene Fachgebiet hinaus auf die Weiterentwicklung der gesamten Universität Münster zu einer "Alma Mater Multimedialis". Die Kernmodule der "cHL-Architektur" stehen im Internet auch der Allgemeinheit zur Nutzung und Weiterentwicklung zur Verfügung.

    Wissenschaftlicher Nachwuchs ausgezeichnet
    Der wissenschaftliche Nachwuchs liefert an der Universität Münster in allen Fakultäten wichtige Beiträge zur Forschung und Weiterentwicklung der Disziplinen. Das zeigte die Vergabe des Nachwuchsforscherpreises und der Dissertationspreise. Der mit 20.000 Euro dotierte Nachwuchsforscherpreis ging an den Historiker Dr. Frank Becker. Der Privatdozent am Historischer Seminar der Universität Münster wurde insbesondere ausgezeichnet für seine Habilitationsschrift "Bilder von Krieg und Nation: Die Einigungskriege in der bürgerlichen Öffentlichkeit Deutschlands 1864-1913". Der junge Wissenschaftler nähert sich dem Thema auf originelle Weise, indem er die gesellschaftliche Deutung der deutschen Einigungskriege sowohl auf der medialen Ebene der Sprache als auch derjenigen des Bildes untersucht.

    Die mit jeweils 10.000 Euro dotierten Preise für die beste Dissertation des Jahres 2002 in den verschiedenen Fakultäten gingen an Dr. Judith Könemann (Theologische Fakultäten), Dr. Carsten Baumann und Dr. Anna Gregoritza (Rechtswissenschaftliche Fakultät), Dr. Jan vom Brocke und Dr. Michael zur Mühlen (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät), Dr. Thomas Ludwig (Medizinische Fakultät), Dr. Peter Hoeres (Philosophische Fakultät) und Dr. Thomas Fartmann (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät).

    Förderung von Frauen
    Ebenfalls zum zweiten Mal verliehen wurde der mit 25.000 Euro dotierte Frauenförderpreis der Universität Münster für hervorragende Projekte und Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern. Preisträgerinnen für das Jahr 2002 sind die Sprachwissenschaftlerinnen Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf und Dr. Doerte Bischoff vom Institut für Deutsche Philologie II. Gefördert wird ihr Konzept einer im August 2004 geplanten Sommerschule zum Thema "Rhetorik und Geschlechterdifferenz". Neben der Teilnahme an Vorlesungen, Diskussionen und Seminaren sollen die Studierenden der Universität Münster und anderer Hochschulen in kleinen Arbeitsgruppen auch in rhetorischen Techniken trainiert werden.

    Der mit 20.000 Euro dotierte Transferpreis der Universität Münster für das Jahr 2002 war bereits am 21. November im Düsseldorfer Landtag an den Mediziner Dr. Dietmar Enk und den Chemiker Dr. Heinrich Luftmann verliehen worden.


    Bilder

    Erhielt den Forschungspreis der Universität Münster: Prof. Dr. Hans-Joachim Galla
    Erhielt den Forschungspreis der Universität Münster: Prof. Dr. Hans-Joachim Galla

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Personalia, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Erhielt den Forschungspreis der Universität Münster: Prof. Dr. Hans-Joachim Galla


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