idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
27.01.2003 10:01

Übergewicht, Untergewicht, Essstörungen

Klaus Walter Stabsstelle Hochschulkommunikation
Philipps-Universität Marburg

    Marburger Tagung zu Störungen der Gewichtsregulation und deren Therapie

    Vom 29. bis 31. Januar findet in der Philipps-Universität Marburg (Aula der Alten Universität) eine Tagung zu Störungen der Gewichtsregulation und deren Therapie statt. Hierzu werden Wissenschaftler aus ganz Deutschland zu den Themen Übergewicht, Untergewicht und Essstörungen sprechen. Die Tagung dient primär zum Meinungsaustausch zwischen Hochschulforschern und Industriepartnern.

    Gerade die Zunahme von Übergewicht erfordere neue Ansätze der medikamentösen Behandlung, betont Professor Johannes Hebebrand, Leiter einer Klinischen Forschergruppe, die in Marburg genetische Mechanismen der Gewichtsregulation unter besonderer Berücksichtigung von Essstörungen und Adipositas untersucht. "Bislang gibt es zwei häufig eingesetzte Medikamente zur Behandlung von Übergewicht; hierbei liegen die Gewichtsabnahmen im Durchschnitt jedoch nur bei 6 bis 8 Kilogramm, so dass ein erheblicher Bedarf an neuen Medikamenten besteht."

    Die moderne biomedizinische Forschung konzentriert sich nach Darstellung von Hebebrand darauf, die peripheren (z.B. Fettzelle) und zentralen (Gehirn) Mechanismen der Gewichtsregulation zu verstehen. Hierdurch ist es auch möglich, so genannte "Targets" zu identifizieren. Unter einem Target versteht man eine Bindungsstelle für ein Medikament, das das Körpergewicht beeinflusst. Dies kann bei der Behandlung von Übergewicht letztlich über eine Verringerung des Appetits oder einer Erhöhung des Energieverbrauchs geschehen.

    Die Marburger Tagung will darüber hinaus auch den interdisziplinären wissenschaftlichen Austausch fördern. Gerade für die Erforschung der Gewichtsregulation sei eine fachübergreifende Zusammenarbeit unabdingbar. Um auf diesem Gebiet Erfolge zu erzielen, sollten u. a. Molekularbiologen, Physiologen, Mediziner, Biologen, Ernährungswissenschaftler und Pharmakologen erfolgreich kooperieren. Marburg hat durch Fördermaßnahmen im Rahmen des Deutschen Humangenomprojektes und des Nationalen Genomforschungsnetzes (Bundesministerium für Bildung und Forschung) in den letzten Jahren eine derartige interdisziplinäre Zusammenarbeit initiiert. Dadurch konnte sich die Philipps-Universität national und international als ein entsprechendes Zentrum etablieren. Hier werden sowohl tierexperimentelle Ansätze verfolgt als auch Untersuchungen am Menschen durchgeführt, wobei die Aufklärung der genetischen Mechanismen von Übergewicht im Vordergrund steht. Da bestimmte Medikamente - z.B. Psychopharmaka - als Nebenwirkung Gewichtszunahmen bzw.- abnahmen hervorrufen, wird zu ermitteln versucht, welche Mechanismen das Gewicht beeinflussen. "Es besteht die Hoffnung, über diese Ansätze möglicherweise neue Medikamente zur Behandlung von Übergewicht bzw. Untergewicht zu entwickeln", hebt Professor Hebebrand hervor.

    Die Tagung wird von Professor Hebebrand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der genannten Klinischen Forschergruppe und anderen Marburger Gruppen organisiert. Die Deutsche Adipositasgesellschaft hat die Schirmherrschaft übernommen.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Johannes Hebebrand
    Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
    Hans-Sachs-Straße 6
    35033 Marburg
    Tel.: 06421 / 28-66466


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).