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30.01.2003 16:08

Neues, schonendes Therapie-Angebot für Brustkrebs-Patientinnen

Jens Oliver Bonnet Konzernbereich Unternehmenskommunikation/Pressestelle
LBK Hamburg GmbH

    Als erste Hamburger Klinik bietet das AK Harburg geeigneten Patientinnen regelhaft das so genannte Sentinel-Verfahren an.

    Die Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie des Allgemeinen Krankenhauses Harburg bietet im Brustzentrum Hamburg-Süd seit Januar als eine ersten Kliniken in Deutschland geeigneten Patientinnen die minimal-invasive Operationstechnik nach der so genannten Sentinel-Methode an. Bislang wird diese schonendere Technik in Deutschland nur unter Studienbedingungen angewendet. Das bedeutet, dass nur jede zweite Brustkrebspatientin, für die sie in Frage käme, auch tatsächlich von der innovativen Methode profitiert, die den Patientinnen schwere Nebenwirkungen ersparen kann.

    "Wir können es aus ethischen Gründen nicht länger verantworten, nach dem Zufallsprinzip 50 Prozent unserer Patientinnen diese innovative Methode vorzuenthalten," sagt der Leitende Arzt der Abteilung, Dr. Volker Maaßen: "Wir sind die Klinik in Hamburg mit der meisten Erfahrung mit dieser Technik und kennen die Vorteile für die Patientinnen sehr gut."

    Unter Studienbedingungen wird die Operation nach der Sentinel-Technik im AK Harburg bereits seit mehr als zweieinhalb Jahren durchgeführt. Die logistischen Voraussetzungen sind in Harburg ideal, da hier die Abteilungen für Nuklearmedizin, Pathologie, Radiologie und operative Gynäkologie unter einem Dach zusammengefasst sind. Die Abteilung kann mit mehr als 100 Operationen nach der Sentinel-Technik ausreichende Erfahrung vorweisen, wobei immer im selben Team gearbeitet wird, was den Standard des Vorgehens sichert.

    Bei der Sentinel-Methode wird nach der Entnahme des Tumors der so genannte Wächterlymphknoten (Sentinel-Lymphknoten) durch eine nuklearmedizinische Untersuchung identifiziert, entnommen und feingeweblich untersucht. Finden sich dabei keine Tumorzellen in diesem speziellen Lymphknoten, müssen die restlichen Lymphknoten im Bereich der Achsel nicht entfernt werden. Das trifft auf rund zwei Drittel der so operierten Brustkrebspatientinnen zu, denen somit schwere Nebenwirkungen (Schwellung des Armes, Narben, Nervenreiz und Entzündung) der kompletten Ausräumung der axillären Lymphknoten erspart werden können. Nur, wenn der Wächterlymphknoten von Metastasen befallen ist, muss die herkömmliche radikale Methode angewendet werden.

    Die Sentinel-Technik kommt in Frage bei Brusttumoren unter drei Zentimeter Durchmesser ohne tastbaren oder im Ultraschallbild sichtbaren Lymphknotenbefall in der Achsel.

    Alle Patientinnen werden nach einem festen Qualitätssicherungsprogramm dokumentiert operiert und nachkontrolliert. Die Operationen erfolgen leitliniengerecht nach definierten Anweisungen. Die feingewebliche Aufarbeitung (Histologie) erfolgt unter standardisierten Bedingungen. Die Patientinnen werden in einem interdisziplinären Nachsorgeprogramm des Brustzentrums Hamburg-Süd erfasst und über drei Jahre in vierteljährlichen Abständen gründlich untersucht.


    Weitere Informationen:

    http://www.ak-harburg.lbk-hh.de
    http://www.lbk-hh.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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